Fehlendes Selbstbewusstsein beim Partner

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Immer wieder werden wir auf Lebenssituationen treffen, in denen es darauf ankommt, dass wir die Initiative ergreifen. Sei es nun, um ein Problem zu lösen, einen Streit zu schlichten oder eventuell sogar, um just, in diesem Moment, aktiv bei einer gewissen Problematik auszuhelfen oder sich für jemand anderen einzusetzen.

So oder so kann man ganz leicht sagen, dass das Leben zu leben, gerade so wie wir es verdienen oder es uns wünschen, sehr viel Mut benötigt. Nicht nur, um für sich selbst, sondern auch um für den Partner und die Menschen, die man liebt einzustehen.

Was passiert allerdings, wenn es unserem Partner an Mut mangelt? Oder noch tiefgreifender, wenn besagter Mut, den wir im Leben so oft benötigen, aufgrund von einem kleinen Selbstbewusstsein, kaum bis gar nicht vorhanden ist?

Selbstbewusstsein ist ein wichtiger Charakterzug

Viele von euch werden jetzt sicherlich sagen, dass solch eine Situation gar nicht so schlimm ist. Immerhin besitzen schüchterne Charakterzüge für viele einen gewissen Reiz. Zumal schüchtern zu sein, alles andere als eine schlechte, sondern eher vorsichtige, Charaktereigenschaft ist, die ihre ganz eigenen Vorteile besitzt.

Auch gibt es sicherlich einige unter euch, die gar nicht erst auf zu viel Selbstbewusstsein bei einem Partner stehen, weil dies bei vielen mit Ignoranz, Arroganz, Selbstzentriertheit, Machoverhalten, Untreue und Narzissmus gleichgesetzt wird. Aber die Wahrheit ist, dass Selbstbewusstsein ein entscheidender Charakterzug in einer Beziehung ist, sofern dieser nicht maßlos übertrieben wird und in eine der eben genannten Verhalten endet. So sehr sogar, dass seine Anwesenheit über den Fortbestand einer Beziehung entscheiden kann, auch wenn dieser Faktor nicht immer erkannt wird.

Doch warum ist Selbstvertrauen in einer Beziehung so wichtig und was können wir tun, um fehlendes Selbstbewusstsein aufzubauen? Fehlendes Selbstwertgefühl und Partnerschaft, was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

Jeder Partner bringt unterschiedliche Aspekte in die Beziehung

Alles, was ihr als Team mit in eine Partnerschaft einbringt, wird zum Teil eurer Beziehung und zum Leben des anderen. All eure Hobbys, Erfahrungen, Wünsche und Charakterzüge bilden das Fundament eures gemeinsamen Zusammenlebens in einer Beziehung. Das, was euch beide ausmacht, ist das, was eure Beziehung prägen wird.

Das bedeutet, wenn einer von euch gewisse Charakterzüge besitzt, so werden diese auch euren Alltag bestimmen. Zum Beispiel:

Partner A ist zwar leicht zu begeistern, hasst es aber neue Dinge anzufangen, da er den Alltagstrott liebt. Das heißt, dass es in der Beziehung selbst problematisch werden könnte, neue Dinge anzufangen, da Partner A eher ein Fan von Routine ist. Wenn Partner B also etwas frischen Wind in die Beziehung bringen will, muss dies vorher eindeutig mit Partner A besprochen/diskutiert werden, auch wenn man der festen Überzeugung ist, dass die neue Unternehmung Partner A guttun/gefallen wird, gerade weil er sich so schnell begeistern lässt.

Dies wäre ein perfektes Beispiel, um zu demonstrieren, wie sehr unsere Charaktereigenschaften unsere Beziehung bestimmen.

Keine Beziehung ist gleich

Bei einem anderen Pärchen, dass vielleicht ähnliche Probleme besitzt, aber Partner A nicht so leicht zu begeistern ist, können all diese Variablen schon wieder ganz anders aussehen. Genau deshalb, sind Beziehungen auch niemals komplett gleich, da die Menschen, die diese ausmachen, ebenfalls einzigartig sind.

Und in puncto Einzigartigkeit ist gerade Selbstvertrauen ein ganz wichtiger Faktor, da dieser viele verschiedene Handlungen beeinflussen kann, die wir, aufgrund unseres Levels an Selbstbewusstsein, eher oder eher nicht ausführen würden. Ganz zu schweigen davon, dass ein niedriges Selbstbewusstsein auch das Auslassen bzw. der Hervorholen gewisser Handlungen ermöglicht, die essenziell wichtig in Beziehungen sind.

Warum also ist Selbstvertrauen in einer Beziehung so wichtig?

Unser eigenes Selbstvertrauen deckt viele Bereiche in und um unsere Partnerschaft ab. Anhand der Größe und der Art unseres Selbstvertrauens, entscheiden wir, ob wir uns z.B. einer Person in den Weg stellen würden, die unseren Partner anmacht oder bedroht. Unser Selbstvertrauen regelt auch, ob wir bei ungerechten Situationen eingreifen oder nicht.

Große Klappe, nichts dahinter?

Es bestimmt im großen Maße, ob wir in der Lage sind, uns für andere, zum Beispiel für unsere eigenen Kinder in der Schule oder sogar für uns selbst, einzusetzen.

Das Trickreiche am Selbstbewusstsein ist allerdings, dass wir bei all diesen eben aufgezählten Beispielen so oft sagen können, dass wir all diese Dinge zu 100% tun würden, aber die Wahrheit ist, dass sich erst dann, sobald wir in diese Situationen kommen, herausstellt, ob wir es auch wirklich tun würden.

Man kann noch so ein netter, empathischer und reflektierter Mensch sein, aber diese Dinge wirklich zu machen, sich absichtlich in den Mittelpunkt zu stellen, Kontra zu geben, seine Meinung kund zu tun, sich eventuell einer Gefahr aussetzen, jemanden zu verstimmen oder zurechtzuweisen und das eventuell noch vor vielen Menschen oder seinen Liebsten, während man damit auch noch Leben muss, dass auf das eigene Handeln noch unbrechenbare Konsequenzen folgen können, erfordert eine Menge Mut.

Mut, den wir aus unserem eigenen Selbstbewusstsein schöpfen. Doch wenn dieses nicht gegeben oder nur in kleinen Mengen vorhanden ist, dann können wir, egal wie sehr wir selbst es auch möchten oder wie laut unser Gerechtigkeitssinn auch nach Vergeltung schreit, diese Gedanken, nicht in Taten umsetzen.

Und dies kann, gerade in Beziehungen, für eine umfangreiche Reihe an Problematiken sorgen.

Angst durch fehlendes Selbstbewusstsein

Es kann schon beim Daten beginnen, dass jemand, mit weniger Selbstbewusstsein, keine Schritte auf einen zumachen kann. Angst, ein großer Faktor, der unser Selbstbewusstsein zurückhalten kann, sorgt so zum Beispiel für Angst vor Zurückweisung, weshalb man sich nicht traut, den ersten oder entscheidenden Schritt zu machen.

Durch das eigene, fehlende Selbstbewusstsein, ist es nun dem Datingpartner, der sich unbedingt eine Partnerschaft wünscht, überlassen, genau dieses Vorhaben hauptsächlich allein in die Wege zu leiten, da der andere gewisse Schritte, aus Angst, nicht unternimmt.

Abhängig vom Datingpartner, kann hier bereits das erste Problem entstehen und die Beziehung kommt nicht zustande. Gerade falls besagter Datingpartner überaus aktiv ist, bereits öfter die Führung in der Datingphase übernimmt und im schlimmsten Fall, kaum eine Resonanz erhält. Vor allem keine, die auf tiefere Gefühle oder ähnlichen Einsatz hinweist, kann dazu führen, dass ein weiteres Daten ab diesem Punkt fehlschlägt.

Viele Menschen, die nach dem Fairnessprinzip leben (jeder muss seinen Beitrag gleichermaßen leisten, keiner darf benachteiligt werden) und auch so behandelt werden wollen, ist das Abbrechen einer solchen einseitigen Datingphase eine überaus logische Entscheidung.

Wenn man zu viele eigene Resourcen aufwenden muss, um fehlendes Selbstbewusstsein in der Beziehung auszugleichen

Denn wenn einer der Datingpartner fast nur im Alleingang sein Holz in das brennende Feuer der Beziehung wirft, damit dies auch ja weiterhin brennt, ohne etwas Holz dafür zurückzubekommen (oder stets weniger) oder den alleinigen Führungs-/Organisationsposten übernimmt, da es dem anderen an Selbstbewusstsein mangelt, ist dies alles andere als fair.

Denn das Holz, dass man in das Feuer der Beziehung wirft, um es aufrechtzuerhalten, ist nämlich gleichzeitig auch das Holz, was man benötigt, um seine eigene Flamme stets aufflammen zu lassen. Und dieses Holz, hat, wie alles in dieser Welt, ein Limit. Es sind unsere eigenen, individuellen Ressourcen, die wir stets in die Beziehung stecken und die im Gegenzug auch uns, als einzelnen Menschen, schwächen und uns maßgeblich beeinflussen können.

Wenn wir allein stets alles Mögliche tun, um die Beziehung am Laufen zu halten und unser Partner kaum bis gar nichts von seinem eigenen Holz abgibt, um das Beziehungsfeuer am Leben zu erhalten und sein eigenes Holz nur für sich selbst benutzt, dann wird es früher oder später dazu kommen, dass unsere eigene Flamme kaum noch brennt, weil wir alleine nicht uns selbst und die Beziehung am Laufen halten können.

Entweder sind wir irgendwann ausgebrannt, weil wir unser eigenes Holz ständig in die Beziehungsflamme werfen oder wir ziehen uns aus der Partnerschaft zurück und tun nur noch das Nötigste für diese, weil wir stattdessen unsere eigene Flamme am Leben erhalten müssen. So oder so wird es darauf hinauslaufen, dass wir, als alleiniger Beziehungsunterhalter, zum Scheitern verurteilt sind.

Fehlendes Selbstwertgefühl kann zu falschen Entscheidungen führen

Gerade falls wir, als Mensch mit fehlendem Selbstbewusstsein, uns so sehr an die Flamme der Beziehung festhalten, weil unsere eigene uns selbst gar nicht so wichtig ist. Ein Problem, das ebenfalls auftreten kann.

Denn fehlendes Selbstbewusstsein in einer Beziehung heißt nicht nur, dass man deshalb die wichtigen Entscheidungen nicht übernehmen kann/möchte und daher viele wichtige Dinge dem Partner überlässt, sondern es kann auch bedeuten, dass wir uns, uns krampfhaft in etwas verrennen können, das nicht wir sind.

Man sucht sich dementsprechend eine andere Person (oder Partnerschaft) und versucht durch diese zu leben, da das eigene Leben selbst, gar nicht als wichtig genug erachtet wird, was auf seine eigene Weise, schon für eine falsche Herangehensweise an Beziehungen sorgt. Zumal solch eine Einstellung ein gefundenes Fressen für toxisch-behaftete Menschen sind, die sich nur allzu gern, naive und empathische Menschen ohne Selbstbewusstsein bewusst (und unbewusst) rauspicken, wodurch eine noch viel toxischere Beziehung entstehen kann.

Der Radius des eigenen Selbstbewusstseins zieht somit seine Kreise in sämtlichen Lebenslagen unserer Partnerschaften.

Fehlendes Selbstbewusstsein kann euren Partner zum Zweifeln bringen

Fehlendes oder mangelndes Selbstbewusstsein kann dafür sorgen, dass wir gewisse, wichtige Aufgaben im gemeinsamen Beziehungsleben nicht wahrnehmen können und diese so, fast schon automatisch, an unserem Partner kleben bleiben. Zum Teil drängt man diesen dadurch in die ausführende Rolle der Partnerschaft, was er selbst vielleicht noch nicht einmal haben möchte.

Dies kann für ein Ungleichgewicht, aber vor allem für eine Ungerechtigkeit in der Partnerschaft sorgen, wenn es um die gemeinsamen Aufgaben geht. Hinzu kommt noch, dass das nicht ausführen von gewissen Aufgaben oder Situationen, wie zum Beispiel das Verscheuchen einer Person, die euren Partner anflirtet, dazu führen können, dass euer Partner euch irgendwann nicht mehr ernst nimmt oder eure Liebe anzweifelt. Schließlich besteht eine Beziehung nicht nur aus dem Zusammenleben selbst, sondern auch den Emotionen, die ihr mit eurem Partner teilt.

Und besagte Emotionen bestehen eben auch so manches Mal aus Bestätigung, Liebesbekundungen (Taten) oder daraus, seine eigene Angst oder das eigene Unwohlsein, für den Partner zu überwinden.
Dinge, die definitiv nicht auf täglicher Basis stattfinden, noch gefordert werden sollten, aber eben auch Dinge, die zwischenmenschlich ganz normal sind und auch so manches Mal vorhanden sein sollten.

Dazu gehört nunmal auch, dass man dem Partner gelegentlich einen Liebesbeweis darbietet, indem man, zum Beispiel, heimlich ein Event für diesen plant oder dass man ihn vor einer Anmache rettet oder dass man sich dem Partner zuliebe so manches Mal auch selbst überwindet. Dass man, obwohl man Angst vor dem Fliegen hat, sich dann doch ins Flugzeug setzt, weil der Partner unbedingt nach Hawaii möchte.

Wenn mangelnde Liebesgesten zu Angst führen

Eine Geste der Liebe, die mit nichts anderem vergleichbar ist. Eine Geste, die von Menschen, mit fehlendem Selbstbewusstsein nicht unbedingt wahrgenommen werden kann und durch das Auslassen solcher Beziehungsaufheller, für noch mehr Reibereien in der Beziehung sorgen kann.

Andersherum kann es auch die Person mit dem fehlenden Selbstbewusstsein sein, die diese Gesten, die wir eben als Beispiel genannt haben, stets benötigt. Jedes kleine, noch so abweichende Verhalten und jedes kleinste Anzeichen der Untreue, kann für jemanden, mit fehlendem Selbstwertgefühl, eine ganze Welle von Emotionen lostreten.

Von Eifersuchtsattacken, über depressive Schübe, bis hin zu noch mehr Mangel an Selbstbewusstsein, können hier die Folgen sein. Es ist halt genau das, was fehlendes Selbstbewusstsein in uns Menschen auslöst: Angst.

  • Angst, dass unser Partner uns nicht mehr liebt, verlässt oder sogar betrügt
  • Angst, dass wir es nicht wert sind, mit unserem Partner zusammen zu sein
  • Angst, dass wir etwas falsch machen könnten und so alles gefährden, was wir uns zusammen aufgebaut haben
  • Angst, dass wir selbst aktiv werden müssen und vor den Augen unseres Lieblingsmenschen scheitern
  • Angst, dass unser Partner merkt, wie schwach wir eigentlich sind, weil wir selbst das Gefühl haben, nichts auf die Reihe zu bekommen
  • Angst, dass wir Angst haben

Fehlendes Selbstbewusstsein ist ansich nichts Schlimmes

Wir können nicht in jedem Lebensbereich gut sein und etwas Angst zu haben, zeigt im Endeffekt doch nur, dass wir intelligent genug sind, diese Situation als wahre Bedrohung anzuerkennen. Dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen „Ich bin nicht selbstbewusst“ und „Ich kann nicht selbstbewusst sein“.

Der erste Satz zieht darauf ab, dass man in gewissen Dingen einfach nicht selbstbewusst ist. Du, als Leser, könntest in Mathematik ein absolutes Genie sein und bist daher in diesem Bereich selbstbewusst, besitzt dafür aber in Erdkunde die Orientierung eines kaputten Kompasses, wodurch du in dieser Sparte nicht allzu viel Selbstbewusstsein besitzt.

„Ich kann nicht selbstbewusst sein“, besitzt einen anderen Fokus auf die Dinge, die wir tun können oder bzw. nicht tun können. Denn während du in der Schule, wenn wir beim Thema Mathematik und Erdkunde bleiben, trotzdem Erdkunde lernen musstest, weil es von der Schule so vorgegeben wird und du während all dem Lernen gemerkt hast, dass dies einfach nichts für dich ist, so sorgt der zweite Satz, „Ich kann nicht selbstbewusst sein“, dafür, dass dieser Lernprozess teils nicht einmal versucht oder schnell zum Scheitern verurteilt wird.

Fehlendes Selbstbewusstsein, so normal dies auch ist, ist für uns oft eine (unbewusste) Ausrede, die Dinge gar nicht erst (auf längerem Zeitraum) zu probieren.

Mit fehlendem Selbstbewusstsein kann man nicht gut wachsen

Aufgrund einer der vielen möglichen Ängste, inklusive der des Scheiterns, passiert es oft genug, dass wir, anstatt das Problem bei der Wurzel zu bekämpfen und die Dinge mehr als einmal versuchen (und trotz des Scheiterns uns trauen wieder aufzustehen), uns in uns selbst zurückziehen und uns, als Person, die Schuld geben.

Gerade Menschen, deren niedriges Selbstbewusstsein von ihrer Umwelt bestätigt/bestärkt wurde oder diese von der Öffentlichkeit/den Liebsten vorgeführt/verletzt wurden, suchen oft eher den Fehler bei sich selbst, als bei den anderen. Und damit geht leider auch einher, dass sie eher den Fehler bei ihrer eigenen Persönlichkeit suchen, wodurch sie ihr Selbstbewusstsein gar nicht erst weiter steigern können, denn um das zu machen, müssten sie die störenden Faktoren anpacken, wodurch sie wieder vorgeführt/verletzt werden könnten.

Es ist eine ewige Spirale der Angst, welche auch durch toxische Familien, Freunde, Schulumgebung oder sogar Krankheiten entstehen kann, welche dann noch diverse andere Dinge, wie Depressionen, zur Folge haben können. Problematiken, die sich ebenfalls in die Beziehung schleichen können, wenn wir als Partner mit fehlendem Selbstbewusstsein stets für/bei allem Bestätigung benötigen oder aufgrund dieser Situation unter unbegründeten Eifersuchtsattacken und selbstschädigendem Verhalten leiden.

Alternativ ist es auch möglich, dass alles im Leben für die Instandhaltung der Beziehung aufgeopfert wird. Ein Denken, dass uns Jahre später, einen Strich durch die Rechnung macht und unsere Aufopferung in Hass verwandelt, weil wir hundertmal mehr in die Partnerschaft investiert haben, als was unser Partner zurückgeben könnte.

Der Partner kann helfen, das fehlende Selbstbewusstsein aufzubauen

Wenn Menschen mit sich selbst nicht im Reinen sind oder sich selbst als nicht so wichtig erachten, wie die Beziehung selbst, passiert es oft, dass auch wir, als Partner, ihnen niemals das geben könnten, womit sie wirklich und wahrhaftig glücklich sind. Gerade, weil sie mit sich selbst unglücklich sind.

Selbst wenn wir unserem Partner dabei helfen würden, sein Selbstbewusstsein zu stärken, was wir als Lebenspartner gut könnten, so gibt es immer noch Situationen, in denen unser Partner vor lauter Angst/Scham/Stolz die Hilfe vehement ablehnt oder sich weigert, es überhaupt erst zu versuchen.

Gerade wenn wir uns dann auch noch unfair behandelt fühlen, weil wir stets die Führung in der Beziehung übernehmen oder den emotionalen (im schlimmsten Fall unreflektierten) Ausbrüchen unseres Partners ausgesetzt sind, ist die einzige Möglichkeit, die uns oft noch bleibt, der eigene Selbstschutz, welcher in einer Trennung endet. Denn so wunderschön eine Beziehung auch sein kann, so sollte man niemals eine Partnerschaft führen, in der man ständig benachteiligt ist oder in der man den Gefühlsausbrüchen des Gegenübers ausgesetzt ist, der gegen diese, schlimmsten Falls, nichts unternehmen möchte.

Fehlendes Selbstwertgefühl kann schlecht für die Beziehung sein

Eine Beziehung bedeutet, dass man miteinander am selben Strang zieht. Man arbeitet zusammen, hilft sich gegenseitig und ist füreinander da. Auch Akzeptanz ist hier ein wichtiges Wort. Dennoch bedeutet Akzeptanz nicht, dass man aufgrund von Angst nicht mitarbeitet. Angst ist keine Ausrede dafür, es nicht wenigstens zu versuchen, sei es in kleinen Schritten oder dem anderen irgendwie (wenn auch anders) entgegenzukommen.

Wenn aber nichts von all dem passiert, so sollte man für sich selbst die richtige Entscheidung treffen, sich selbst schützen und gehen. Denn jemand, der so viel in eine Partnerschaft steckt, Kompromisse macht und auch aushält, sollte auch dementsprechend behandelt werden. Schließlich ist man nicht für den anderen Menschen verantwortlich. Eine Trennung, aufgrund von fehlendem Selbstbewusstsein, ist in solchen Fällen, so absurd es auch klingen mag, oft die bessere Entscheidung.

Gerade falls ihr von dieser Problematik betroffen seid, sollte dies dringend mit eurem Partner kommuniziert werden. Auch ist dies wichtig, um einen Schlachtplan zu erstellen, damit keiner von euch in der Beziehung benachteiligt wird.

So kann sich die Person mit dem niedrigen Selbstbewusstsein zum Beispiel um die Probleme des Zusammenlebens kümmern, bei denen sie sich wohlfühlt (z. B. Finanzen, Haus interne Verträge managen, Geld einteilen etc.) und der andere Partner, sich um die Probleme kümmern, mit denen der andere Probleme hat (z. B. zum Elternabend gehen, Auto in die Werkstatt bringen, bei Lieferanten anrufen etc.).

Sich gegenseitig helfen fehlendes Selbstbewusstsein aufzubauen

Allerdings gibt es neben der gemeinsamen Planung und der absolut notwendigen Kommunikation, noch eine andere, wichtige Sache, die ihr als Paar tun könnt, wenn einer von euch oder vielleicht sogar ihr beide, mit einem fehlendem Selbstbewusstsein zu kämpfen habt. Was kann ich also tun, um mehr Selbstbewusstsein zu bekommen oder wie kann ich meinem Partner dabei helfen, selbstbewusster zu werden? Die Antwort ist einfacher, als ihr vielleicht zuerst denken mögt:

Ihr selbst zu sein

Denn, neben der Kommunikation über eure Problembereiche, Komfortzonen und Pläne, die ihr gemeinsam angehen müsst, gibt es eine noch viel effektivere Methode selbstbewusster zu werden und diese besteht einzig und allein darin, die ehrlichste Version euer selbst zu sein.

Das Gute an einer Beziehung ist nämlich, dass diese wie ein geschützter Rahmen ist, der euch von der Außenwelt nicht nur abschneiden kann, sondern auch ein wahrhaftiger Zufluchtsort ist. Ein Zufluchtsort, den ihr mit der Person teilt, der ihr euer Herz geschenkt habt. Und hier geht es nicht nur um euer Herz, sondern auch um all das, was ihr denkt, fühlt und was euch wichtig ist. Alles Dinge, die ihr eurem auserkorenen Lieblingsmenschen bereits dagelegt habt.

Vertrau deinem Partner – niemand kennt dich besser

Wenn es jemanden gibt, der euch kennt, die größten Ausrutscher eures Lebens verzeiht, eure negativen Eigenschaften alphabetisch aufzählen kann, eure schlimmsten und besten Momente mitbekommen hat und trotz all diesen Dingen, noch grinsend an eurer Seite steht, dann ist es euer Partner.

Er kennt euch. Alles an euch. Ob ihr wollt oder nicht, denn genau dies ist es, was eine Beziehung ausmacht. Die nettesten Dinge am anderen genießen, während man lernt, mit den negativsten Sachen klarzukommen, daraus besteht eine gute Beziehung.

Also, welcher Platz auf dieser Welt wäre wohl besser geeignet, als eure Beziehung, wenn ihr einen geschützten Rahmen sucht, in dem ihr euer Selbstbewusstsein aufbauen könnt? Für welche Person, außer eurem geliebten Partner, würde es sich mehr lohnen, über dein eigenen, nicht ganz so selbstbewussten, Schatten zu springen, wenn nicht euer Lieblingsmensch?

Eine Partnerschaft ist der perfekte Rahmen, wenn es darum geht, Selbstbewusstsein zu entwickeln. Egal, was auch passiert, ihr habt immer jemanden hinter euch stehen, der euch anfeuert, tadelt, wenn ihr mal über die Stränge schlagt und euch auffängt, solltet ihr einmal zu Boden gehen oder einen Fehler machen.

All eure Ängste, so tief sie auch sein mögen, sollten hier mit einem Satz entkräftet werden. Denn die schlimmen Folgen, die auf eure Misserfolge selbstbewusster zu werden, aufbauen, werden sicherlich nicht von eurem euch liebenden Partner erfüllt werden.

Dein Partner ist dein Sicherheitsnetz

Er wird euch weder ausbuhen, euch bloßstellen, euch lächerlich machen, euch für einen Fehler beginnen zu hassen oder sich über eure Gefühle/Ängste lustig machen. Allgemein sind Beziehungen bereits dafür gemacht, selbstbewusster zu werden. Denn egal wie unsicher oder schüchtern ihr vielleicht auch bei anderen Menschen seid, in eurer Beziehung, gerade wenn ihr schon etwas länger zusammen seid, seid ihr so oder so selbstbewusst.

Allein schon dadurch, dass ihr im Streit eure Gedanken, Wünsche, Gefühle und Meinungen vertretet, seid ihr selbstbewusst. Weil ihr mit eurem Partner über wichtige, beziehungs- oder haushaltsrelevanten Dinge sprecht und euch für eure Denkweise einsetzt, seid ihr selbstbewusst.

Weil ihr es geschafft habt, mit eurem Partner zu leben und sich diesem komplett zu öffnen, seid ihr mutig und damit auch selbstbewusster, denn immerhin akzeptiert euch euer Partner so wie ihr seid. Denn so wie ihr seid, seid ihr auch völlig in Ordnung.

Jeder hat seine Eigenarten und macht Fehler, aber in eurer Beziehung könnt ihr diese, bis zu einem gewissen Rahmen, förmlich herausfordern. Ihr könnt euch in einem geschützten Rahmen weiterentwickeln und erhaltet dabei sogar noch Hilfe, in Form eures Partners. Er kann eure helfende Stütze sein und der Antrieb, den man so manches Mal braucht, um über seinen Schatten zu springen.

Und je selbstbewusster ihr in eurer Beziehung werdet, umso mehr färbt dies auch auf eure alltägliche Persönlichkeit ab, welche ihr außerhalb der Partnerschaft zum Besten gebt.

Alles, was ihr dafür tun müsst, ist miteinander zu reden, eure Schwächen (und euch selbst) zu akzeptieren, den Mut zu haben, die Dinge auch nach einmaligem Scheitern trotzdem zu versuchen und ihr müsst in der Lage sein, Hilfe von eurem Partner anzunehmen. Und alles, was ihr dafür tun müsst, ist, den Mut haben damit anzufangen und auch so manches Mal zu scheitern.

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