Arbeitsteilung – ein wichtiger Bestandteil der Beziehung

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Wer kennt es nicht?

Wenn man sich auf andere verlässt, ist man verlassen.

Viele haben schon oft über diesen Spruch nachgedacht, wenn es darum geht, dem Gegenüber zu vertrauen. Besonders kommt dieser Gedanke gerne im Beziehungsalltag hervor.

Wieso hast du den Müll schon wieder nicht rausgebracht?! Ich mach das sonst auch immer! Jeder hat hier seine Aufgaben!“ „Was?! Es ist logisch, dass wir das brauchen! Wieso hast du das nicht beim Einkaufen mitgebracht!? Ich hab dir doch erzählt, was wir vorhaben! Muss ich immer alleine für alle mitdenken?!“ „Du hast dem Kind was erlaubt?! Ich dachte, wir sind ein Team! Wir hatten doch abgesprochen, das nicht zu tun!“ „Wir waren verabredet! Warum vergisst du so etwas Wichtiges?!“ „Ich dachte du machst das!

Auch wenn jeder seine Beziehung anders führt und die Sätze variieren, die Probleme bleiben im Kern jeder Partnerschaft dieselben:

  • fehlerhafte Kommunikation
  • keine Absprachen
  • Zeitmangel
  • Stress im Alltag

Was also tun, wenn diese Sätze mit unterschwelligen Schuldzuweisungen immer mehr werden? Was, wenn der Partner oder man selbst das Gefühl hat, sich nur noch verteidigen zu müssen? Wenn man das gemeinsame Zusammenleben mit oder ohne Kinder nicht einmal mehr annähernd genießt und Angst hat, jedes Mal in ein Fettnäpfchen zu treten?

Wir haben hier drei wichtige Tipps für euch!

Kommunikation

Wie so oft entstehen viele dieser Probleme hauptsächlich wegen mangelnder Kommunikation. Sätze wie:

Du machst das doch sonst auch immer! Deswegen habe ich es nicht gemacht!“ oder „Das kannst du ja wohl mal machen! Ich mach hier schon genug!“ sind der Grundbaustein für vorprogrammierten Streit in der Beziehung und sogar Trennungen!

Es ist unglaublich wichtig, dass man sich bei einer Beziehung abspricht. Nur weil jemand für eine spezielle Aufgabe zuständig ist, heißt das nicht, dass man diese jedes Mal ausführen kann. Dein Partner kann zum Beispiel Probleme mit der aufgetragenen Hausarbeit haben, vielleicht hat er auch zu viel zu tun, hat zu viel Stress, ist charakterlich allgemein etwas vergesslich, ist krank oder etwas anderes ist passiert. Anstatt also ‘anklagend’ zu argumentieren, wenn eine Aufgabe nach ein oder zwei Tagen immer noch nicht erledigt ist, sollte man erst einmal nachfragen, was los ist. Denn man darf nicht vergessen, jeder hat sein eigenes Leben und eigene Probleme!

Auch in einer Beziehung oder einer Ehe. In diesem Bereich Geduld, aber auch Empathie zu zeigen, kann schon eine Menge ausmachen. Dennoch sollte man nach dem Gespräch die Aufgabe so schnell wie möglich erledigen!

Denn ansonsten kann dies einen Hauch von Misstrauen und Ausnutzung mit sich bringen. Und wenn sich der Verdacht mit der Ausnutzung bewahrheitet, sollten klare Konsequenzen folgen, um den eigenen Selbsterhalt (und, wenn vorhanden, den der Kinder) zu gewährleisten! Um Streiteskalationen noch effektiver aus dem Weg zu gehen, raten wir außerdem zu einer neutralen Unterhaltungsbasis. Anstatt den Partner ständig anzuklagen und Reizwörter wie ‘immer’ oder ‘nie’ zu benutzen, sollte man einen ‘weichen Satzbau’ wählen und aus der ‘Ich-Perspektive’ (Ich-Botschaften) sprechen.

Schatz, kannst du bitte den Müll rausbringen? Es stört mich unglaublich, dass er so überfüllt ist. Ich mag schon gar nicht mehr in die Küche gehen, so schlimm ist das für mich. Ich weiß ja, dass du ein paar anstrengende Tage hast, aber das ist nun einmal deine Aufgabe. Oder ist irgendetwas passiert? Kann ich dir helfen?“ Anstatt:

Warum hast du den Müll immer noch nicht rausgebracht?! Das ist eine Sache von 5 Minuten! Wieso kriegst du das nicht hin?! Wir sind doch ein Team, aber ich mach hier immer alles alleine und du machst nie etwas!

Was davon klingt besser?

Wie würdet ihr gerne angesprochen werden, wenn ihr die Person wärt, die in diesem Szenario vergessen hat den Müll rauszubringen? Was würde euch mehr aufregen?

Versucht euch in den Partner hineinzuversetzen und wählt eure Worte weise. Egal wie wütend ihr seid, Variante eins sollte stets bevorzugt werden. Denn über die eigenen Gefühle zu sprechen, wirkt nicht nur persönlich und betroffen, sondern ihr macht damit auch keine automatische Schuldzuweisung eurem Partner gegenüber. Stattdessen appelliert ihr an die Vernunft des Gegenübers, das Problem lösen zu wollen und zeigt dabei sogar Verständnis, weil ihr nachfragt, wie es dem Partner geht.

Immerhin ist das Ziel eines solchen Gespräches das Problem, in diesem Fall das ‘Müllrausbringen’ zu lösen und nicht den Partner zum Opfer der eigenen Wut zu machen. Also behandelt euren Partner, egal wie wütend ihr seid, mit Respekt!

Stärken und Schwächen beachten

Dies sollte nicht unterschätzt werden!

Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. Damit ist jetzt aber nicht gemeint, dass einer besser im ‘Müllrausbringen’ ist als der andere. Nein.

Es geht hier um allgemeine Talente wie

  • Organisationstalente
  • den Überblick behalten
  • Teamarbeit

So gesehen könnte man die Arbeitsteilung zu Hause wie eine Bewerbung ansehen. Jeder hat seine speziellen Stärken und Schwächen, die individuell genutzt werden können, um die verschiedensten Tätigkeiten auszuführen.

Z. B. kann der Partner, der eine bessere Resistenz gegen Stress hat, sich um die Aufgaben kümmern, die fast alltäglich gemacht werden müssen. Oder die Person, die gut Ruhe bewahren kann, ist dann diejenige, die man in den anstrengenden Abendverkehr zum Einkaufen schicken kann. Solange man die Schwächen und Stärken des Partners kennt, kann man diese auch perfekt einsetzen. Dabei gilt allerdings auch:

Es ist nicht schlimm, wenn man nicht alles kann. Denn genau dafür ist eine Beziehung da.

Einer hat seine Augen auf die Finanzen, der andere auf die Technik. Der andere kümmert sich ums Auto, der andere ums Handwerk. Der eine arbeitet, der andere macht Hausarbeit. Niemand kann alles perfekt und man sollte nicht vom Partner erwarten, dass er alles kann. Das ist unrealistisch und sorgt für noch mehr Ärger.

Genauso sollte man auch die Schwächen des Partners berücksichtigen.

Wenn ich weiß, dass mein Partner ein vergesslicher Mensch ist, ist es unrealistisch zu denken, dass er nach dem dritten Mal erinnern sicherlich den Müll rausbringen wird. Da es eine wiederholende Tätigkeit ist, sollte man lieber die Aufgaben tauschen. Am besten mit einer, die sich nicht alt zu oft wiederholt und so wichtig für meinen Partner ist, dass er ein persönliches Interesse damit verbindet.

Zum Beispiel: Einkaufen! Ist überlebenswichtig, denn man braucht Essen! Das ist für den sonst so vergesslichen Partner definitiv greifbarer als z. B. der Müll. Oder man vernetzt die Haushaltsaufgabe mit einem Hobby. Viele Menschen lieben es zum Beispiel Musik zu hören oder fernzusehen. Warum das nicht mit Abwaschen verbinden und eines der Sachen im Hintergrund laufen lassen? Oder den technikbesessenen Partner damit beauftragen, sich um die Instandhaltung genau dieser Geräte zu kümmern?

Es gibt viele Varianten, die Stärken und Schwächen seines Partners zu nutzen. Wie ihr es macht, hängt von euch ab.

Empathie

Was vorhin schon kurz bei ‘Kommunikation’ angeschnitten wurde, verdient nun seinen eigenen Bereich.

Denn eines darf man nicht vergessen: Hausarbeit ist immer noch Arbeit! Und damit anstrengend! Egal was ihr macht, man sollte es niemals für selbstverständlich erachten, dass sich jemand um den Haushalt und/oder die Kinder kümmert.

Ganz im Gegenteil! Es ist superwichtig, die Menschen für die gemeinsame Arbeit im Haus zu loben und sich gegenseitig zu unterstützen. Dafür ist es unabdinglich, sich in den Partner hineinversetzen zu können. Dazu gehört z. B. auch dem Partner mal seine Arbeit abzunehmen und vorausschauend zu sein.

Hilft es eurem Partner, wenn ihr ihn jeden Tag an seine Aufgabe erinnert? Solltet ihr abwarten, bis euer Partner seine Aufgaben selber macht und selbstständig bemerkt, dass etwas getan werden muss? Auch auf die Gefahr hin, dass ihr so lange wartet, bis ihr explodiert, weil nichts passiert? Alles, weil ihr entweder gar nichts oder zu viel gesagt habt?

Die Antwort ist ganz klar: Nein.

Stattdessen solltet ihr mit eurem Partner reden und zur Not die Aufgabe selbst übernehmen. Dafür muss auch nicht immer ein Ausgleich aus Fairness geschaffen werden. Wenn solche Arbeitsabnahme nicht ständig passiert, sollte das Wohlergehen des Partners stets vor die gemeinsame Arbeit gestellt werden. Denn wer sich nicht wohlfühlt, kann auch nicht mit vollem Herzen dabei sein.

Außerdem basiert genau darauf, eine Beziehung. Füreinander zu sorgen und sich gegenseitig zu helfen.

Das Abnehmen einer Aufgabe kann außerdem nicht nur für große Dankbarkeit beim Partner sorgen, vor allem wenn er gerade eine stressige Zeit hat, sondern auch für Entlastung. Die Chance ist also groß, dass er sich beim nächsten Mal mehr Mühe gibt, seine Aufgabe zu erledigen und sich wohler fühlt, da jemand seinen Rücken stärkt.

Allgemein sollte man aufpassen, jemanden eine endgültige Arbeitsteilung zu vergeben und mit ‘Ach und Krach’ darauf zu bestehen, dass diese auch durchgeführt wird. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben oder Hilfe brauchen.

Auch sollte man davon absehen, dass eine Person alles alleine macht. Selbst wenn dies eine Vereinbarung sein sollte, kann es irgendwann zu dem Punkt kommen, wo es dem Partner zu viel wird und ein Streit kann ausbrechen. Man wird darauf bestehen, dass man zu zweit im Haus wohnt und hinterfragen, ob der andere Partner das gemeinsame Zusammenleben nicht wertschätzt. Denn wenn ja, würde er einem ja ab und zu, trotz Abmachung, zur Hand gehen.

Passt also auf, durch Empathie und ständige Kommunikation sicherzustellen, dass es eurem Partner mit seinen Aufgaben gut geht. Auch wenn Hausarbeit nervig sein kann, so sollte der Partner bei dessen Ausführung keinen halben Nervenzusammenbruch bekommen. Sprecht euch ab und sorgt dafür, dass ihr euch beide wohlfühlt.

Ihr habt es in der Hand. Ihr müsst eure Gefühle kommunizieren. Niemand kann in euren Kopf schauen. Beherzigt das und die Arbeitsteilung kann auf das nächste, angenehmere Level der Beziehungsebene angehoben werden. Eine Ebene, in der die gemeinsame Arbeitsteilung zwar immer noch anstrengend und nervig bleibt, aber ihr euch deshalb nicht jeden Tag streitet und lernt an einem Strang zu ziehen.

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