Beeinflussen kleine Brüste die Beziehung

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Kleine Brüste oder große Brüste, kleiner Po oder großer Po, das sind Probleme, mit dem sich Frauen schon seit Jahrhunderten herumschlagen.

Ein Problem, das unsere Medienlandschaften, gepusht durch die sozialen Medien, nicht unbedingt besser machen. Aber, die Brustgröße einer Frau ist nicht maßgebend, für das, was dahintersteckt. Egal, ob groß oder klein, jede Frau, jedes Mädchen, ist wertvoll.

Und obwohl dieser Satz von vielen tausenden Menschen, so wie er da steht, sicherlich abgenickt werden wird, so ist das Problem der Brustgröße von Frauen immer noch, für viele, ein Problem. Allerdings nicht nur für Frauen mit kleiner Brustgröße, sondern auch für Damen mit größerer Oberweite. Etwas, was für einige Frauen, die sich größere Brüste wünschen, vielleicht schwer vorzustellen ist.

Aber warum ist das so?

Unzufrieden mit der Größe der Brüste

Woher kommt es überhaupt, dass Frauen, die ihre Brustgröße verändern wollen, manches Mal sogar so sehr hinter diesem Ziel her sind, dass sie wie besessen von der Thematik sind? Und welche Rolle kann die eigene Beziehung bei all dem spielen? Kommen wir erst zu der größten Frage von allen, die wir auch in der Überschrift stehen haben.

Kann die Brustgröße einer Frau die Beziehung beeinflussen? Gerade in Bezug auf kleinere Brüste?

Was für einige von euch sicherlich, wie ein schlechter Scherz klingt, ist leider die Realität einiger Frauen, gerade der von jüngeren Mädchen. Denn die Brustgröße, die für uns ja eigentlich fast alle “offiziell gesagt“, irrelevant ist, ist nicht nur ein großartiger Punkt, um Frauen untereinander zu vergleichen (eine ziemlich sexistische, aber immer noch weitverbreitete Denkweise), sondern sie lässt sich auch perfekt als Werkzeug zum Mobben benutzen (so wie die Penisgröße/-länge, bei Männern).

Und obwohl wir das Wachstum unseres Körpers genauso wenig kontrollieren können, wie unsere Gesichtsbildung, gilt dieser, wie in so ziemlich bisher jeder, bekannten Aufzeichnung des menschlichen Lebens, als unser Aushängeschild. Egal, ob wir dessen Aussehen beeinflussen können oder nicht. Oft wird sogar unser Aussehen mit unserem Charakter, unserer Lebensweise oder unserem Intelligenzquotienten gleichgesetzt, wodurch die faszinierendsten und gleichzeitig schlimmsten Beleidigungen entstehen können, die nicht einmal annähernd der Wahrheit entsprechen müssen.

Wenn nur das Außere zählt

Und was das betrifft, sind Frauen, gerade junge Mädchen, hohem Spot ausgesetzt. Denn die sexuellen Merkmale, die Frauen so begehrenswert machen, begrenzen sich oft auf die berühmten zwei Aussehensmerkmale „Arsch“ und „Titten“. Und diese sind bei Frauen, bereits im Teenageralter, sichtbar und werden sich, abhängig von den Genen, entweder gar nicht mehr oder nur noch wenig verändern. Der genetische Baukasten hat also, spätestens ab 14 Jahren, bereits vorgelegt, wie das junge Mädchen später aussehen wird. Jedenfalls die grundlegenden „Rahmenbedingungen“. Wer in diesem Alter einen flachen Po und eine flache Brust hat, wird diese kaum noch verändern können, während Männer ihre zwei bekanntesten Merkmale („Penis“ und „Muskeln“) in diesem Alter, ganz anders handhaben.

Den was im Lendenbereich vorhanden ist, ist, im Gegensatz bei den Mädchen in diesem Alter, stets verdeckt und Muskeln sind, im Gegensatz zur Oberweite und dem Hintern, etwas, dass sich jeder junge Mann, mit nur genug Willenskraft und Durchhaltevermögen, antrainieren kann. Somit haben die Männer eine deutlich weniger aufs Aussehen basierte Belastung, als Frauen, die durch ihre alleinige, genetisch bedingte Körperbildung bereits im jungen Alter mit sich selbst im Konflikt sein können.

Womit wir nun zu den Beziehungen kommen, in denen Frauen, die besonders unter solchen Problematiken leiden mussten, leben.

Die inneren Probleme sind weitreichend, wenn man mit dem Äußeren nicht zufrieden ist

Das heißt nicht, dass jede (junge) Frau, die mit solchen Problemen gegenüber ihrem Körper konfrontiert wurde, gleich ein psychisches Defizit besitzt. Dennoch kann, bei genug Mobbing oder Kritik, vor allem von den Personen, die einem Nahe stehen, ein solch großer, innerer Konflikt mit dem eigenen Aussehen entstanden sein, dass allein das Ansprechen auf dieses, unangenehmere Überraschungen hervorrufen kann.

Von “nicht ganz so gravierenden“ Reaktionen, wie, dass man sich als Frau in nichts, was man anzieht, hübsch findet/wohlfühlt oder sich, aufgrund all der früheren Kritik, nun extra extrem aufreizend kleidet, bis hin zu verheerenden Folgen wie Essstörungen, Depressionen, Angststörungen oder anderen psychisch beeinflussenden Problematiken, kann wahrhaftig alles dabei sein. Und solche Dinge, so wie viele andere, können in einer Beziehung zu einer echten Herausforderung werden.

Wie wir in einem anderen Beitrag von uns bereits geschildert haben („Wenn dem Partner Selbstvertrauen fehlt“, falls ihr das Thema noch einmal detailreicher nachlesen möchtet) ist Selbstvertrauen sehr wichtig in einer Beziehung. Denn wenig Selbstvertrauen bedeutet oft auch leider weniger Einsatzbereitschaft für die Beziehung/Partner. Oder schlimmer noch, dass man als der selbstbewusstere Teil der Beziehung die gesamte, emotionale Arbeit abbekommt. Wir reden hier fernab von schüchternen Persönlichkeiten, sondern von Menschen, die so wenig Selbstbewusstsein haben, dass sie nicht einmal ihren Partner, sollte er vor ihren Augen angemacht werden, beschützen oder aus dieser Situation hinaushelfen können.

Wenn der innere Selbstkonflikt der Beziehung im Weg steht

Anstatt selbstbewusst zu reagieren und zu zeigen, dass der Partner bereits vergeben ist, kriechen hier Selbstzweifel und/oder Selbsthass hoch und im schlimmsten Fall ist man auch noch auf den Partner, der angemacht wurde und nichts dafür kann, sauer.

Wenig Selbstbewusstsein bedeutet immer, dass man entweder von Außen oder von Innen solch eine Kritik gegenüber sich selbst besitzt, dass man nicht so handeln kann, wie es für einen selbst eigentlich das Beste wäre. Die Ängste, all das über einen Gesagte (und oft auch selbst von Außen übernommene) regiert das Unterbewusstsein und triggert die schlimmsten Erinnerungen, Gefühle und Reaktionen, sodass man anfängt, sich wegen den kleinsten Dingen, zu streiten.

Natürlich ist dieses Schema auf viele Thematiken übertragbar, aber gerade so etwas Essenzielles, wie das eigene Aussehen, was man, wie wir ja bereits erörtert haben, nicht einfach so leicht abänderbar ist, hinterlässt natürlich die größten Narben im eigenen Selbstbewusstsein.

Und so kommt es, dass kleinere Brüste zu besitzen, zu einem echten Problemthema in einer Beziehung werden können, wenn vorher alle richtigen (oder in dem Fall falschen) Knöpfe gedrückt wurden, sodass man seinen eigenen Wert, anhand des Aussehens, nicht sieht oder ständig selbst kritisiert.

Zu viele negative Erfahrungen prägen fürs Leben

Egal, wie sehr ein Partner einem in solch einer Situation helfen will und egal, wie oft er auch sagen wird, dass er die Partnerin, so wie sie ist, attraktiv findet, so wird er immer wieder auf Unglaube oder Zweifel treffen. Der Partner könnte, egal, was er sagt oder tut, seiner Freundin niemals die Bestätigung geben, die sie durch all die Jahre an Schulmobbing, negativen, medialen Einfluss in Bezug auf ihr Aussehen oder eventuelle negative Kommentare von Freunden/Ex-Partnern, damit sie mit sich selbst im Reinen ist bzw. zufrieden sein kann.

Schlimmer noch wird es, wenn man als Frau, die nur auf ihre Äußerlichkeiten reduziert wurde, so ein Defizit mit ihrem eigenen Aussehen, ihrer eigenen Existenz besitzt (was ja durchaus eine Folgewirkung von all diesen Dingen sein kann), dass sie anfängt, krankhafte Züge diesbezüglich zu entwickeln. Von geplanten Operationen, die als einzige Möglichkeit gelten, um sich wieder “gesund“ und “wohlzufühlen“, hinüber zu krankhaften, psychischen Problematiken (wie die eben genannten), bis hin zum emotionalen Zusammenbruch/Ausraster beim bloßen Erwähnen der sensiblen Thematik, kann einfach alles, das gemeinsame Beziehungsleben, komplett zerstören.

Vor allem, weil der Partner (der im besten Fall) einfach nur helfen will, niemals, egal wie oft er auch als bekannter „Fels in der Brandung“ zur Unterstützung herbeieilt, diese Problematiken allein und für immer tragen kann.

Zu viel innerer Druck überschattet die Beziehung

Wenn das was man sagt (z. B. Komplimente) nicht einmal bei der Partnerin ankommt, bzw. sie diese, aufgrund all der früheren “Kritik“, einfach nicht annehmen kann (und dem Partner im schlimmsten Fall auch nicht glauben kann) und man dann auch noch immer wieder aufpassen muss was man sagt (in Bezug auf das Thema Aussehen) oder im schlimmsten Fall, aufgrund des fehlenden Selbstbewusstseins der Partnerin viel mehr Aufgaben in der Beziehung übernimmt, wird es hier, irgendwann, zum tragischen, unausweichlichen Beziehungsende kommen. Denn solch eine Verantwortung, wie sie der andere Partner in solch einem Beispiel, im schlimmsten Fall, übernimmt, übersteht keine, noch so liebende Partnerschaft.

Also, ja. Es ist, unter den gegebenen Umständen durchaus möglich, dass die kleinen Brüste einer Frau, dafür sorgen können, dass die gesamte, aufgebaute Beziehung zerfallen kann.

Allerdings lässt sich dies nicht nur auf die Brüste selbst beschränken, die, wie viele Frauen sicherlich bestätigen können, zwar ein maßgebender Kritikpunkt ist, aber sicherlich nicht das Auge des Sturmes. Denn letztlich ist und bleibt es egal, welches Körperteil kritisiert wird, sie alle sind schwer ersetzbar und veränderbar und sie sind auch alle Teil, dessen, was uns ausmacht. Und wenn genau dieser Teil, der uns ausmacht, angezweifelt wird (gerade von denen, die uns nahe stehen oder auf dessen Meinung wir wert legen), bleibt die Reaktion, die in den vorherigen Absätzen dargestellt wurde, im Endeffekt dieselbe.

Wenn man durch das eigene Aussehen bewertet wird

Durch die Kritik am Äußeren wird man in den Grundsätzen seines Seins (gerade als noch junger Mensch) komplett erschüttert. Vor allem, da man den Körper nicht so einfach abändern kann, wie eine nervige Charaktereigenschaft. In den richtigen (oder besser gesagt falschen) Momenten im Leben, gerade, wenn man sich noch in der Entwicklungsphase befindet, reicht ein falscher Kommentar aus und man läuft Gefahr, jahrelang, mit einem Irrglauben, in Bezug auf das eigene Aussehen, herumzulaufen. Vor allem bei den von der Gesellschaft erkoren „Körperzonen“, die eigentlich dazu dienen sollen Sexualpartner bzw. einen Partner auf einen aufmerksam zu machen, so wie es bei den Frauen nun einmal der Po und die Brüste sind, kann dies verheerende Störungen bei der betreffenden Frau auslösen.

Störungen, die man ihr, so einfach wie man sie ihr zugefügt hat, nicht mehr nehmen kann, gerade wenn diese von Außen immer wieder bestätigt werden (z. B. durch das Ausbleiben eines Liebeslebens). Dies liegt vor allem daran, da das eigene Aussehen (und damit auch der eigene Körper) als etwas gilt, was in unserer Gesellschaft als “bewertbar“ gilt.

Im Internet gibt es sogar ganze Seiten, in denen Jungs und Mädchen, so wie Männer und Frauen, jeden Alters, Bilder von sich selbst hochladen und sich im Netz bewerten lassen. Und dabei sind wir noch nicht einmal bei den sozialen Medien wie „Instagram“ angekommen, die maßgebend dafür verantwortlich sind, dass dieses Bild der äußeren Bewertung nicht nur verstärkt wird, sondern auch noch Anreize dazu geboten werden, sich, mithilfe von Foto-/Videofiltern und Co. immer noch ein wenig “besser“ aussehen zu lassen.

Und was haben die Medien damit zu tun

Sein eigenes Original zu sein, reicht einfach nicht mehr aus. Es geht immer noch ein wenig besser, glamouröser, sexier und vor allem … hübscher.

Womit wir zum Hauptproblem kommen, wenn es um das Aussehen von jungen Mädchen und Frauen allgemein geht, in denen, Po- Brustgröße, trotz der bekannten Sexismusvorwürfe, immer noch ein großes Thema ist und wahrscheinlich auch in Zukunft bleiben wird.

Medien.

Und wir meinen nicht nur die sozialen Medien, wie Instagram, die ja bekanntlich und bewiesenermaßen nicht nur das Selbstwertgefühl von Jugendlichen schwächen, sondern zu diesem Problem auch noch bewusst beitragen.

Bewusst, weil die Whistleblowerin Frances Haugen, von Facebook, die Firma, die Instagram im Jahr 2012 übernommen hat, bestätigt hat, dass Facebook um die Gefahren von Instagram weiß (wie z. B. dass die App das Selbstwertgefühl junger Mädchen negativ beeinflusst, wodurch auch allerlei Essstörungen entstehen können, sowie ein falsches/unrealistisches Selbstbild) und diese auch sogar noch absichtlich, durch das Pushen der “besonders hübschen“ Leuten, verstärkt.

Und das Problem hört noch lange nicht bei den sozialen Medien auf, durch die sich die kleineren Nutzer, immer wieder mit den viel erfolgreicheren “hübscheren“ Nutzern (die ebenfalls ihre Bilder bearbeiten) im Vergleich sehen und ein noch viel größerer, gesellschaftlicher Druck und noch unrealistischeres Weltbild entsteht.

Verkörperung des Äußeren in den Medien gibt Standards vor

Auch unsere sonst so bekannten Medien, wie Filme oder Serien, springen immer wieder auf den Zug der „reinen“ und „wunderhübschen“ Schauspieler und Schauspielerinnen. Denn neben dem ganzen Problem in puncto Diversität, gelten auch heute noch Frauen mit gerade noch genug Rundungen, keinem Bauch (bloß nicht dick), großer Oberweite oder Modellmaßen als Vorbildsfunktion/Orientierungspunkt für viele Serien- und/oder Filmemacher. Nicht zu vergessen, dass das Ausschreiten der sexuellen Interaktion im Netz, zu so vielen, diversen Vorlieben in Bezug auf Partnerauswahl gefühlt hat, dass solche Sätze wie „Ich steh nur auf kleine Brüste“ oder „Ich steh nur auf große Brüste“ das Internet nur noch weiter mit falschen Vorurteilen fluten, denen wir uns alle, uneingeschränkt, ausgesetzt sehen.

Es besteht einfach eine Informationsflut, die so groß ist, dass wir nicht einmal hinterherkommen, diese zu konsumieren, noch aus dieser eine endgültige, geltende Wahrheit gelten machen können. Wenn wir also immer wieder nachlesen, dass Frauen mit kleinen Brüsten als „unattraktiv“ gelten, ganz egal, ob die Hälfte der Menschheit das anders sieht und dies ständig im Internet bestätigt bekommen (gerade weil wir Artikel dazu googeln), bekommen wir auch irgendwann diese eigene Ansicht von uns selbst, obwohl dieser gar nicht der Wahrheit entsprechen kann.

Und auch die Werbebranche bekleckert sich bezüglich all der eben genannten Vorwürfe, in Bezug auf Serien und Film, nicht wirklich mit Ruhm.

Und auch die Werbung geht nach Äußerlichkeiten

Auch wenn, zugegebenermaßen, inzwischen diverser vorgegangen wird, findet man auch heute immer noch bei Make-up-Werbungen Sätze wie „Nur mit Make-up XY, fühle ich mich schön“ oder es werden Sachen gesagt, wie „Jetzt wo ich meine Falten mit der XY-Faltencreme verstecken kann, gehe ich auch wieder gerne raus!“. Dinge, die definitiv nicht zur Eigenakzeptanz von Frauen, gerade von jungen Mädchen, beitragen.

So wie auch diverse Frauenzeitschriften oder die für junge, heranwachsende Mädchen. Während auf deren Titelblättern nämlich noch damit geworben wird, dass man auch ja man selbst bleiben soll, um erfolgreich im Leben zu sein, glücklich zu werden oder um einen Partner zu finden, befindet sich gleich drei Seiten weiter eine Anleitung dazu, was du diesen Monat alles unbedingt tragen musst, damit du auch ja nicht negativ auffällst oder wie man den eigenen BH am besten Ausstopfen kann, damit man, mit dem Dekolettè, auch ja dem eigenen Schwarm auffällt.

Wir könnten bei Weitem noch mehr solcher paradoxen Beispiele nennen, wenn es um das Aussehen der Frau geht. Alles Dinge, die es leider auf der männlichen Seite genauso gibt, auch wenn diese nicht immer so präsent wahrgenommen werden. Doch anstatt weiter auf dem Offensichtlichen herumzureiten, möchten wir euch mit einer helfenden Hand und einem passenden Abschluss zur Seite stehen.

Was ist also die Moral von dieser ganzen Geschichte?

Dass jeder von euch immer etwas anderes erwarten wird, als was ihr seid. Sei es nun in Bezug auf unser Aussehen oder auf eure Persönlichkeit. So schwer es so manches Mal auch zu ertragen ist, Kritik in Bezug auf seine eigene Person oder dem Aussehen zu bekommen, so sollte man sich stets klarmachen, was uns die Person, die diese Kritik äußert, überhaupt bedeutet.

Viel mehr sogar noch, kennt diese Person mich überhaupt so gut, dass sie mich kritisieren darf oder dass ich es mir zu Herzen nehmen sollte? Ist diese Kritik überhaupt gerechtfertigt? Gerade in Bezug auf den eigenen Körper kann man da ja schlecht (spontan) etwas daran ändern.

Wenn man sich mal näher mit diesen Fragen beschäftigt und einem klar wird, dass solche Sätze meist nur gesagt werden, weil sie verletzen sollen, wird man irgendwann selbst die eigenen Antworten auf diese Fragen kennen und lernen, mit solchen Situationen besser umzugehen.

Viel mehr noch, wird man lernen, sich von den Leuten fernzuhalten, die einen mit Absicht so schlecht fühlen lassen. Gerade wenn es Menschen sind, die einem etwas bedeuten und die dennoch mit solchen verletzenden Kommentaren um die Ecke kommen, nur, um Schaden anzurichten, sind Menschen, denen man so schnell wie möglich den Rücken zukehren sollte.

Euer Partner sollte zu euch stehen

Ja, auch dem eigenen Partner. Denn wenn euch jemand vom Aussehen her zu akzeptieren hat (immerhin hat er sich euch auch ausgesucht), dann er. Es ist eine Sache, seine Bedenken zu äußern, weil man sich vielleicht aussehenstechnisch verändert hat, aber körperliche Veränderungen zu verlangen oder einen deshalb niederzumachen, ist ein klares Zeichen von Egoismus. Denn niemand, der einen wirklich liebt, würde den Partner aufgrund seines Aussehens runtermachen. Entweder lässt der Partner ungerechtfertigten Druck ab, hat bezüglich des Thema „Aussehens“ ein ganz eigenes Problem mit sich selbst oder besitzt andere Defizite, für die ihr, als „Scape Goat“ (Sündenbock) herhalten sollt. Etwas, was keine Beziehung der Welt auszeichnen sollte.

All dies, macht es daher nur noch umso wichtiger, selbst zu lernen, wie man sich in seinem eigenen Körper wohlfühlt. Etwas, was viele von uns, Dank all der (sozialen) Medien, mehr als nur verlernt haben. Und um genau das zu lernen, gibt es im Internet allerlei Ratgeber. Von „Social Media Detoxing“ (einfach mal einige Zeit keine sozialen Medien benutzen), bis hin zum Aufsuchen eines Profis (Therapeut, Psychologen) oder rückendeckenden Gesprächen mit den Liebsten, die einem bei der Problematik zumindest zuhören und zusprechen können, ist alles dabei.

Auch hilft es, sich oft mal in das Gegenteil hineinzuversetzen, was man sich von seinem Aussehen wünscht. Gerade in puncto Brustgröße, können Frauen mit großen Brüsten eine ganze Tirade an Nachteilen auflisten, mit denen man im ersten Moment nicht einmal gerechnet hätte. Denn neben den ungewünschten Blicken und Anmachen (selbst wenn man nur ein Top trägt, immerhin sieht alles mit großen Brüsten “einladend“ aus), bis hin zu den Problemen mit dem Finden von Unterwäsche, Badesachen und diversen anderen Klamotten (die, abhängig von der Brustgröße, sogar noch um einiges mehr kosten können) ist alles Mögliche an Beschwerden dabei.

Ob groß ob klein, Brüste sind oft ein Frauenproblem

Zumal Frauen mit großen Brüsten denselben Mobbington in der Schule zu hören bekommen, wie Frauen mit kleinen Brüsten, nur andersherum. Viele (oft auch eifersüchtige) Mädchen oder Frauen meiden oder lästern über sie, ohne sie überhaupt richtig zu kennen und viele Kerle gehen bei zu viel Dekolleté gleich davon aus, dass man eine „leichte Nummer“ wäre oder lästern gleichermaßen, da man ja eher kleinere Brüste bevorzugt und größere einfach „unmenschlich“ oder „abstoßend“ in ihren Augen aussehen. Auch die Rückenschmerzen, die im zunehmenden Alter mehr werden, sollten nicht vergessen werden. Alles Gründe, weshalb es auch genug Frauen gibt, die gern kleine Brüste hätten und sich diese sogar verkleinern lassen.

Und gerade solche Gespräche mit Menschen, die das gegenteilige Problem von dem haben, was man sich eigentlich wünscht, kann manchmal Wunder bewirken, wenn es um die eigene Akzeptanz geht. Leider gibt es kein Patentrezept, wenn es um die “Mängel“ des eigenen Körpers geht. Denn die Wahrheit ist, dass es gar keine gibt. Denn immerhin gibt es auch keinen einheitlichen Vergleichspunkt, auch wenn die Gesellschaft (gerade die davon profitieren, wie Make-up-Hersteller) uns dies nur allzu gern vorgaukeln mag. Jeder ist und soll anders sein.

Es ist eine Sache, wenn man durch ungesunde Ernährung oder zu wenig Sport seinen eigenen Körper gefährdet, aber ansonsten ist der Körper so, wie er ist, einfach perfekt. Denn im Gegensatz zu Computern sind wir Menschen nicht für ein Update geschaffen, das uns mit einem Mal besser machen kann. Wir haben gar keine andere Wahl als uns so zu nehmen, wie wir sind. Ein Gefühl, was auch durch eine Operation bzw. “optische Optimierung“ des eigenen Körpers, nicht einfach so künstlich erschaffen werden kann.

Lasst euch helfen, euch selbst zu helfen

Alles, was wir können, ist gegen unsere von Außen antrainierte Selbstzerstörung gegenanzuarbeiten. Ob nun mit der Hilfe vom Partner, der Familie, Freunden oder einem Experten. Es ist nicht gesund sich selbst, für das was man ist, zu hassen und viel mehr noch kann genau dieser Hass all das kaputt machen, was man sich aufgebaut hat. Holt euch notfalls Hilfe und macht den ersten Schritt in die richtige Richtung. Nämlich euch selbst.

Niemand auf dieser Welt hat das Recht euch zu sagen, was ihr, anhand eures Aussehens, wert seid. Oder euch mit anderen Menschen oder dem, was gerade laut der gesellschaftlichen Norm als „attraktiv“ gilt, zu vergleichen. Immerhin sind wir alle anders und niemand, mit vernünftiger Logik, würde Äpfel mit Birnen vergleichen. Das Gefühl, mit sich selbst im Reinen zu sein, sich zu akzeptieren und stolz auf sich zu sein, ist etwas, das ihr in euch selbst finden müsst. Es ist etwas, dass nicht einmal der berühmteste Instagram-Account oder die allermeisten Likes auf eines eurer Bilder euch geben oder ersetzen kann. Es ist etwas, dass ihr euch, wenn nötig, selbst erkämpfen und erarbeiten müsst. Einfach, weil ihr es allen, die euch lieben, aber vor allem euch selbst, schuldig seid.

Selbstliebe

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