Gegensätze ziehen sich an

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Gegensätze ziehen sich an. Ein Satz, den sicherlich viele von euch bereits gehört haben.

Denn obwohl Gemeinsamkeiten eine wichtige Komponente in einer Beziehung bleiben, sind auch Gegensätze unglaublich wichtig, damit die Beziehung nicht langweilig wird und man sich gegenseitig etwas ausgleichen kann. Dinge, die natürlich von Pärchen zu Pärchen anders/unterschiedlich ausgeprägt sein können, aber im Regelfall bestätigen diese Dinge genau die oben genannte Aussage.

Gegensätze können sich trotzdem anziehen. Aber wie ist das eigentlich möglich? Denn meist bestätigen die Studien doch eher, dass wir Menschen und sogar Tiere sich eher mit Gleichgesinnten umgeben? Der Trend geht eher in die Richtung, dass wir uns mit jemanden umgeben, der uns in vielen Eigenschaften ähnelt, die wir entweder von uns oder anderen Leuten in der Umgebung kennen.

Selbst in der Pädagogik wirkt die Modellwirkung der Eltern auf Ihre Kinder im selben Stil. Die Leute, mit denen sich die Eltern umgeben, prägen das soziale Netzwerk eines Kindes und können als zukünftiger Leitfaden genutzt werden, mit welchen Leuten sich das Kind abgibt (oder auch nicht). Die Kinder lernen am Modell, sich an den bekannten Strukturen zu orientieren.

Wie also kommt es, dass dieser Satz bis heute noch Fuß fasst und fast jeder ihn kennt, wenn doch eher das Gegenteil der Regelfall ist? Und wie kann es sein, dass Gegensätze in einer Beziehung für fast alle von uns alltäglich sind und wie man mit den extremen Varianten umgehen sollte?

Gleichgesinnt oder gegensätzlich

Der Trend ist ganz klar formuliert und von vielen Internetseiten und Studien bestätigt. Meist sucht man sich einen Gleichgesinnten, einen Seelenverwandten mit derselben Denkweise, um die harmonische Beziehung auch aufrechtzuerhalten. Dies gilt nicht nur in puncto Liebe, sondern auch bei der Auswahl der Freunde.

Es ist meist nämlich so, dass Leute mit zu vielen Unterschieden zu viele Reibungspunkte miteinander besitzen, die genau dieses harmonische Gefühl trügen und stören kann. Und hierbei geht es nicht nur darum, den ‘allgemeinen Frieden in den eigenen 4 Wänden‘ zu bewahren, nach dem sich innerlich viele von uns sehnen, sondern auch darum, dass unsere eigenen Denkweisen, Verhaltensweisen und Erfahrungen nicht ständig auf Ablehnungen oder Hinterfragungen stoßen. Damit sind nicht einmal die kleinen Streitereien gemeint, die im alltäglichen Leben auftauchen können, sondern das Erschüttern unserer ganzen Existenz, ausgehend von der Person, die wir am meisten lieben.

Was für einige jetzt vielleicht wie eine Herausforderung klingt, ist für die meisten von uns ein Albtraum. Wenn die Unterschiede zum Partner so groß sind, dass man kommunikativ nicht einmal auf einen Nenner kommt oder stets Kompromisse machen muss, dauert es nicht lange, bis die Luft aus der Beziehung raus ist.

Wenn du eure gemeinsame Wohnung im sauberen Zustand hältst und der Partner nur auf der Couch liegt und das Problem nicht sieht oder wenn du es lieber etwas ruhiger angehst und dein Partner stets wie unter Strom steht, den Drang, ein Ding nach dem nächsten auf die Beine zu stellen, kann dies entweder beflügeln oder komplett nach hinten losgehen. Diese und mehrere Beispiele sind perfekt, um aufzuzeigen, wie weitläufig das Wort ‘Gegensätze‘ überhaupt ist. Denn wie sicherlich einige von euch vielleicht bemerkt haben, wenn sie die eben genannten Beispiele gelesen haben, könnt ihr und euer Partner trotzdem in diese Kategorien fallen, obwohl ihr euch verdammt ähnlich seid.

Ihr könnt dieselben Hobbys haben, dieselben Interessen, dasselbe Lebensziel , die selben Wunschvorstellungen in einer Beziehung oder die selben Charaktereigenschaften, aber niemals wird alles gleich sein! Beim Satz ‘Gegensätze ziehen sich an‘, muss nicht immer von dem extremen Beispiel eines z. B. introvertierten Menschen ausgegangen werden, der sich in einen extrovertierten Menschen verliebt oder umgekehrt (was trotzdem Bestand haben kann!), sondern es geht auch um die kleinen Dinge in der Beziehung.

Gemeinsamkeiten können auch Gegensätze sein

Ihr liebt beide dieselben Filme? Super, aber das heißt noch lange nicht, dass dein Partner dieselbe Denkweise besitzt, was das gemeinsame Sauberhalten der Wohnung betrifft. Oder vielleicht besitzt dein Partner genau diese Denkweise, aber dafür interessiert er sich mehr für Finanzen und du für Gartenarbeit. So oder so kann man davon ausgehen, dass Gegensätze immer da sein werden, egal wie nah ihr euch steht oder wie ähnlich ihr euch auch glaubt zu sein.

Und das ist auch gut so, denn sonst, um auf eine der allerersten Aussagen von oben zurückzukommen, wäre eine Beziehung einfach nur langweilig. Mal ganz abgesehen davon, dass Menschen niemals gleich sein können und werden. Alleine schon wegen ihren verschiedenen Erziehungen, Erfahrungen und Erlebnissen her. Auch wenn der Satz ‘Gegensätze ziehen sich an‘ eher darauf anspielt, dass zwei Extreme sich anziehen, so liegt die Wahrheit dahinter in den Kleinigkeiten.

Trotz Ähnlichkeiten bleiben doch kleine Unterschiede übrig. Unterschiede, die wie jeder von uns weiß, auch mal zu kleinen Streits führen können, obwohl wir uns mit den Hauptangelegenheiten vielleicht mit dem Partner einig sind. Unterschiede, die gravierend sein können oder uns gar nicht stören, weil der Rest einfach passt. Unterschiede, die die Partnerschaft auch ausbalancieren kann, wenn jeder seine persönlichen Stärken und Schwächen nutzt, um den jeweils anderen zu helfen.

Gegensätze sind grundsätzlich erst einmal etwas Gutes, so klein sie auch sein mögen. Immerhin lernt man nur etwas Neues, wenn man mit etwas Unbekannten konfrontiert wird und nicht in seiner persönlichen Bubble oder Komfortzone bleibt. Schwierig wird es nur, wenn besagte Gegensätze zu dem Extrembeispiel werden, für das dieser berühmte Satz ‘Gegensätze ziehen sich an‘ eigentlich bekannt geworden ist.

Gegensätze können zu kleinen und großen Reibereien führen

Denn auch wenn man grundlegend verschieden ist und es trotzdem geschafft hat, einige Gemeinsamkeiten zu finden, so sollte man sich darüber im Klaren sein, was dies für die gemeinsame Beziehung zu bedeuten hat und viel wichtiger noch für einen selbst. Natürlich kann es sehr herausfordernd und damit anreizend erscheinen, wenn man sich stets mit seinem Partner, der anders ist, anlegt.

Es kann Spaß machen, um die Wette zu diskutieren oder sich in seinem Charakter so grundlegend verschieden zu sein, dass man sich automatisch von dem anderen angezogen fühlt, sodass er einen gleich mitbeflügelt und/oder dabei auch noch inspiriert. Das Problem ist nur, dass diese Gefühle nicht für ewig bleiben und ein Effekt der frühen Verliebtheitsphase sein können, die einem gerne Mal den klaren Blick vernebelt.

Mit einer Person liiert zu sein, die so anders ist als man selbst, kann aufregend sein, aber es muss auch Zukunft haben. Oder um die Studien zu zitieren, die man überall im Netz finden kann, ihr braucht dennoch Gemeinsamkeiten. Ein gemeinsames Ziel, etwas, was euch verbindet. Es ist genau das, worauf viele pochen, wenn es darum geht, dass der Partner gewisse Ähnlichkeiten zu bekannten Mustern oder zu einem selbst vorweist.

Natürlich kann es da im Endeffekt egal sein, inwiefern ihr euch unterscheidet und was ihr alles gemeinsam habt und was nicht. Aber wenn es nichts gibt, dass euch auf einem emotionalen Level verbindet, was ihr als gemeinsames Ziel benutzen könnt oder ihr nicht wenigstens ein paar gemeinsame Hobbys besitzt, die euch durch den Alltag tragen, dann wird es sehr schwer, eine Beziehung auf dem Standard, die sie verdient, aufrechtzuerhalten.

Gegensätze ziehen sich vielleicht wirklich an. Heutzutage auf einem anderen Level, aber sie sind da und sie sind meist alles andere als schlecht oder hinderlich. Aber wenn es zu viele Unterschiede sind, so viele sogar, dass ihr nicht einmal sagen könnt, was euch noch an den anderen hält, außer das Gefühl der Aufregung oder die Tatsache, dass ihr einfach zusammen seid, könnte es vielleicht Zeit sein, darüber nachzudenken, die Gegensätze entweder weiter zusammenzuführen (beziehungsweise, euch mehr auf die Bedürfnisse des anderen einzulassen, darauf Rücksicht zu nehmen und manchmal auch mitzumachen, wenn euer Partner etwas liebt) oder einzusehen, dass die Beziehung keine Zukunft hat.

Denn eines darf man nicht vergessen. Auch wenn man in einer Beziehung ist, man lebt trotzdem als einzelner Mensch weiter. Auch wenn das Leben nun auf einem gemeinsamen Gerüst basiert, so muss man doch mit sich selbst weiter leben und Erfüllung in den Dingen finden, die einem selbst animieren und zum Weitermachen beflügeln. Und wenn ihr einige von diesen Dingen nicht mit eurem Partner teilen könnt oder dieser euch dafür vielleicht sogar (zu viel) kritisiert, wo bleibt denn der Spaß für das alleinige Leben, wenn man dies für das gemeinsame Zusammenleben aufopfern muss?

Bleibt euch selbst treu und kommuniziert stets mit eurem Partner, was ihr wollte, damit es meist trotz großer oder kleiner Gegensätze gar nicht erst so weit kommt.

Denn nur dann ziehen sich Gegensätze wirklich an.

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