Der eine hängt das Klopapier falsch auf und kommt ständig zu spät.
Der andere ist es gewohnt, mit all den Personen, mit denen er mal gut befreundet war, den Kontakt zu halten, auch dem Ex-Partner. Und der Letzte kann, obwohl er in einer Beziehung ist, einfach nicht die Führung abgeben und muss stets alles kontrollieren. Auch den eigenen Partner.
Egal ob wir über persönliche Angewohnheiten sprechen, die auf Dauer negativ auffallen können, Denkweisen haben, die mit dem unseres Partners kollidieren oder ob es unsere eigene Persönlichkeit ist, die so manches Mal für Probleme sorgen kann, am Ende laufen all diese Dinge auf ein und dasselbe hinaus: Beziehungsdifferenzen
Meinungsverschiedenheiten weder eine Seltenheit noch ungewöhnlich in Beziehungen
Der Knackpunkt, wo es erst wirklich kompliziert werden könnte, ist, wenn der Partner oder wir selbst von diesen Dingen so genervt sind, dass es unserer Beziehung schädigt. Fatal sind vor allem die Dinge, die für keinen kleinen Streit über Meinungsverschiedenheiten herhalten müssen, sondern die Streitthemen, die sich bereits über einen längeren Zeitraum durch das gemeinsame Leben ziehen.
Solche Problematiken, egal welchen Ursprungs, können aktiv, egal wie nett wir diese auch meinen mögen, selbst wenn wir uns bei dessen Ausführung/Äußerung nichts dabei denken, unsere Beziehung sabotieren. Um dies noch einmal in einem deutlicheren Licht darzustellen, auch damit ihr wisst, ob ihr selbst oder euer Partner von solch einem Verhalten betroffen ist, möchten wir die drei eben genannten Kerndenkweisen, die zu solchen Sabotageaktionen führen können, noch einmal etwas näher erläutern.
Negative Eigenschaften:
Einer der wohl häufigsten Trennungsgründe, der einem bekannt sein sollte, sind die Trennungen, die stattfinden, weil die Aufteilung des gemeinsamen Zusammenlebens einfach komplett schief gegangen ist. Ein berühmtes Beispiel dafür: Der gemeinsame Haushalt.
So trivial dies für viele auch klingen mag, aber das Management des gemeinsamen Haushaltes, dazu zählt übrigens weit mehr als nur ‘das Eigenheim sauber zu halten’, bringt nicht nur viele Herausforderungen, sondern auch Aufgaben mit sich. Neben den typischen Aufgaben des Alltages wie die Reinigung der eigenen vier Wände, kommen noch Geldmanagement dazu (als Paar, alleine oder für das gemeinsame Zusammenleben), dass Pflegen/Reinigen des Hauses/Grundstückes und der eigenen Geräte (Autos, Spülmaschine, den Garten, etc.), die typischen haushaltlichen täglichen Pflichten (Abwaschen, kochen, Kleidung waschen etc.), einkaufen (plus Essensplanung), die Koordination gemeinsamer (oder alleiniger) Termine, Zweisamkeitsplanungen in der Partnerschaft, ständige Kommunikation zum Funktionieren des eigenen Haushalts, das Kümmern, Versorgen und Lehren der eigenen Kinder und vieles, vieles mehr.
Einen eigenen Haushalt zu managen, gerade zu zweit, kann auch ohne Kinder schon schwer genug werden und zu einem nervigen Stressfaktor für beide Parteien werden.
Verschiedene Ansichten können zu Konflikten führen
Nicht selten kommt es vor, dass eine Partei vor lauter Stress oder anderen Faktoren seine eigenen Pflichten nicht erfüllen kann. Ganz zu schweigen von den Momenten, in denen die verschiedenen Ansichten der beiden Parteien aufeinanderprallen und für Furore sorgen. An sich ein ganz normaler Prozess, da zwei Menschen, egal wie sehr sie sich auch lieben mögen, niemals in allem der gleichen Meinung sein können.
Dies hat vor allem mit den persönlichen Empfindungen, Charakterzügen, Wünschen, Erfahrungen und Vorstellungen der individuellen Partner zu tun und ist, wie so vieles, das im ersten Moment eher negativ wirkt, nicht nur völlig normal, sondern auch fördernd für die Beziehung. Denn nur durch den gegenseitigen Austausch über die Differenzen, dem Willen, mehr über den anderen zu lernen, empathisch und respektvoll zu reagieren und an den Diskussionen zu wachsen, als eigenständige Person und für die Beziehung, lernen wir überhaupt besser miteinander umzugehen.
Problematisch wird es hier allerdings, wenn genau diese Dinge, die durch Kommunikation in Problemsituationen gelöst werden sollten, ausbleiben. Dass man über negative Eigenschaften des Partners hinwegsehen muss, lernen muss, mit ihnen zu leben oder dem Lieblingsmenschen auch manchmal helfen muss, damit genau diese nämlich weniger werden, ist zwar ein löbliches und überaus zu empfehlendes Auffangsystem in einer Beziehung, aber es kann auch der Punkt kommen, ab dem man nicht mehr versuchen sollte, das gemeinsame Leben einfach nur noch auszuhalten und irgendwie zu ‘überleben’ anstatt richtig zu ‘leben’.
In der Beziehung ist es wichtig, zusammenzuarbeiten
Denn wenn die negativen Eigenschaften des Partners einen so in den Wahnsinn treiben, dieser keiner Besserung vornimmt, geschweige denn sich nicht einmal auf ein Gespräch diesbezüglich einlässt, hat man jedes Recht, alleine schon um sich selbst zu schützen, eine Beziehung zu beenden.
Auch wenn man nicht immer alles im Leben als selbstverständlich sehen sollte, so sollte beim Schließen einer Beziehung eine gemeinsame Zusammenarbeit im Vordergrund stehen. Das heißt, dass man die Gefühle des anderen achtet, sich gegenseitig respektiert, empathisch ist, füreinander da ist und vor allem zusammenarbeitet. Und wenn diese Dinge einfach nicht gegeben sind, man auf taube Ohren stößt, egal wie sehr man auch mit dem Partner versucht, gewisse Dinge zu ändern, während man am Ende des Tages doch wieder alleine die komplette Schiffsführung übernimmt, dann sollte man sich wirklich fragen, ob man noch glücklich ist. Denn leider gibt es Dinge, die sich, vor allem je älter wir Menschen werden, nur sehr schwer ändern lassen.
Wenn euer Partner also nicht nur die Klopapierrolle falsch aufhängt, sondern nebenbei noch ständig vergisst, seine häuslichen Pflichten zu erfüllen, euch mit sämtlicher Haushaltsplanung alleine lässt oder sich ganz einfach aus Prinzip dieser verweigert oder nur Interesse vorheuchelt und nichts tut, damit er am Ende seine Ruhe hat und doch kein bisschen Arbeit ins Zusammensein steckt, dann ist dies ein klarer Akt der Beziehungssabotage. Auch wenn euer Partner dies nicht so sehen sollte.
Ehe er sich versieht, werden die kleinen Macken, die jeder von uns so mit sich trägt, zu einem durchgehenden, sich ständig wiederholenden System, das es gilt zu durchbrechen, da es nicht nur aktiv das gemeinsame Zusammenleben behindert, sondern auch sicherlich für Reibereien sorgen wird, die nicht nur den Haushaltssegen, sondern auch die gemeinsame Beziehung mit einem faden Geschmack im Mund zurücklassen wird.
Sich gegenseitig zu unterstützen sollte klar für beide sein
Ab hier gilt es herauszufinden, was man tun möchte. Ist Besserung in Sicht? Was funktioniert gut, was nicht? Könnte vielleicht professionelle Hilfe eine Lösung sein (falls das Problem tiefer sitzen sollte)? Dies und viele andere Dinge gilt es dann abzuwägen, und zwar von beiden Seiten aus.
Eine Sache muss nämlich unbedingt klar formuliert sein: Es mag vielleicht sein, dass es nicht immer fair ist, von dem Partner dieselbe Menge an Arbeit zu erwarten, die man selbst in gewisse Dinge reinsteckt. Sei es nun die Arbeit in materielle Dinge wie den Haushalt oder in die Beziehung selbst. Aber man darf trotz allem seine eigenen Wünsche und Vorstellungen deshalb nicht an der kurzen Leine halten. Wenn es euch wichtig ist, einen Partner zu haben, der gewisse Dinge mit übernimmt oder euch unterstützt, dann habt ihr auch einen recht auf diesen Partner. Aber vor allem habt ihr ein Recht darauf, wieder glücklich zu sein. Auch wenn diese beiden Sachen im schlimmsten Fall bedeuten, dass ihr euch beziehungstechnisch neu orientieren müsst.
Spezielle Einstellungen und Denkweisen:
Auch hier kann es dauerhaft zu Problemen in Beziehungen kommen und somit zu Selbstsabotageaktionen. Es fängt bereits bei der Schließung einer Beziehung an, wenn es z. B. um das Thema ‘Treue’ geht. Für jeden bedeutet dies etwas anderes.
Ein Partner hält Flirten bereits für Fremdgehen, während ein anderer nicht einmal etwas dagegen hätte, wenn sein Partner sich zwischendurch im Bett eines anderen austobt, solange er wieder zurückkommt. Alleine die Tatsache, was für jeden Menschen individuell das Wort ‘flirten’ bedeuten kann, reicht locker aus, um den restlichen Artikel mit Beispielen zu füllen, wo und wann sich Paare bei welchen Themen in die Haare kriegen. Und wir reden hier leider noch von einigen der offensichtlichen Dinge, die zu einer Problematik werden können.
Diese differenzierten Sichtweisen in Beziehungen können alle möglichen Problematiken mit sich bringen. Natürlich sind auch in diesem Abschnitt solche Differenzen mehr als nur normal, aber auch hier können sie ganz schnell eine Schwelle überschreiten, mit der man den anderen Partner sehr schlimm und dauerhaft verletzten kann, wenn keine Kommunikation stattfindet. Ganz berühmt sind die Beispiele, wenn jemand in einer Beziehung noch mit einem Ex-Partner Kontakt hält. Was für den einen ganz normal ist, weil er keine Gefühle mehr für diese Person hat, kann den anderen Partner, der im schlimmsten Fall vielleicht sogar bereits ein Betrugsopfer war, ganz schlimm erwischen.
Verhalten, dass den Partner negativ trifft, sollte man unterlassen
- Entscheidungen zu treffen, ohne den Partner einzuweihen (besonders in Geldfragen sehr fatal)
- Die Freunde/Eltern stets über den eigenen Partner zu stellen
- Sich ständig von der Beziehungsverantwortung zu drücken und alles dem Partner abzugeben (z. B. im Haushalt mit aushelfen)
- Den Partner nicht ernst zu nehmen (weder in Bezug auf Gefühlen noch in puncto Erfahrungen)
- Die Grenzen des Partners zu überschreiten (Sachen eigenständig zu entscheiden, von denen man eigentlich wissen sollte, dass der Partner sie nicht mag oder zu denken, dass man dies trotzdem machen dürfe)
Und dies sind nur einige Dinge, die in einer gemeinsamen Beziehung zu Problemen führen können.
Selbst wenn diese Dinge in kompletter Unschuld gebadet oder durch Unwissen ausgeführt worden sind, reicht das einmalige Überschreiten dieser persönlichen Hürden bereits aus, dass wir plötzlich ein ganz anderes, schon vorsichtigeres Bild von unserem Gegenüber bekommen. Keine schöne Sache, aber nichts, was durch ein klärendes Gespräch nicht geklärt werden sollte.
Richtig schlimm wird es allerdings, wenn diese Dinge zu wahren Wiederholungstätern werden, der Partner keine Einsicht zeigt oder die Dinge trotzdem weiter konsequent durchzieht. Z. B. wenn man den Partner bittet, nicht ständig über einen selbst Witze zu reißen und er es, obwohl man ihm gesagt hat, dass man sich damit nicht wohlfühlt, trotzdem macht. Immer und immer wieder, ohne Rücksicht über was er redet oder vor wem. Immerhin seien die Witze in seiner Sicht ja gar nicht so schlimm und nur neckisch-niedlich gemeint. Das solltet ihr als sein Partner verstehen und ihm schließlich nicht übelnehmen.
Die Aufregung hinter all dem und was das mit euch macht, wird dann oft gar nicht gesehen, da die eigenen Ansichten wichtiger oder echter erscheinen.
Man sollte auf den Partner eingehen und nicht immer nur Ich bezogen handeln
Ebenfalls ein überaus menschliches Verhalten. Schließlich können wir am besten fassen und begreifen, was wir kennen und das sind, in den meisten Fällen, wir selbst. Allerdings sollte man irgendwann lernen, Grenzen zu ziehen und empathisch in eine selbstreflektierende Phase zu gehen, wenn der Partner schon vor einem steht und um eine Lösung bittet, weil er sich mit einem Verhalten absolut nicht wohlfühlt.
Dabei muss nicht einmal zugunsten einer Person entschieden werden, wenn die Ansichten zu weit auseinandergehen, aber die Kommunikation, um einen Kompromiss zu finden, sollte mindestens stattfinden. Überhaupt sollte man dazu bereit sein, für den Partner, wenn er sich unwohl oder angegriffen fühlt, in eine Diskussion zu gehen und nicht konsequent seine eigene Schiene zu fahren.
Sollte euer Partner die Erfüllung seiner eigenen Bedürfnisse allerdings weiterhin als seine Priorität einsehen, während ihr euch stets seinen Launen ausgesetzt fühlt und selbst die durchdachtesten Klärungsgespräche keine Besserung bringen, dann solltet ihr den selbstständigen Beziehungssaboteur genauso zurücklassen, wie er sich auch benimmt: Mit seinem eigenen Weltbild, ganz alleine.
Herausfordernde Charaktereigenschaften:
Diese Kategorie ist eine gute Zusammenfassung der ersten beiden. Während es in der ersten Kategorie eher um Charaktereigenschaften ging und in der zweiten um verschiedene Denkweisen, fasst diese Sektion beides, mehr oder weniger, als Oberbegriff zusammen. Denn hier geht es ums Eingemachte.
Die eigene Psyche und die unseres Partners. Um dies mal genauer an einem Beispiel aufzuzeigen: Nur weil wir unsere Wohnung gerne sauber halten, heißt das noch lange nicht, dass wir einen Putzfimmel haben. Die Menschen, mit denen wir uns in diesem Abschnitt kümmern wollen, haben aber genau das.
Einen Putzfimmel oder besser gesagt, eine extremere Form einer Charaktereigenschaft, die sich nicht nur auf die gesamte Persönlichkeit widerspiegelt, sondern auch durch seine gegensätzlichen Gedanken für viele Reibereien in einer Beziehung sorgen kann. Auch hier möchten wir noch einmal vorwegnehmen, dass es völlig normal ist, dass Menschen gewisse ausgeprägte Eigenschaften besitzen, die sogar aufgrund von physischen und psychischen Krankheiten wie z. B. eine Depression mehr als nur nachvollziehbar sind.
Und jedes dieser Beispiele, auch die, die wir vorher angesprochen haben, gilt es unter keinen Umständen zu verteufeln, ganz im Gegenteil. Es geht eher darum, zu lernen, mit diesem umzugehen. Dies gilt nicht nur für den Menschen, der diese Dinge als Partner miterlebt, sondern auch für den Partner, der selbst von diesen Sachen betroffen ist.
Verschiedene Eigenschaften und Ansichten prallen zum Teil in der Beziehung aufeinander
Zusammen einen Mittelweg zu finden, die schlechtesten Eigenschaften und unterschiedlichsten Ansichten zu ertragen und sich trotzdem noch zu lieben ist das Ziel einer jeder Beziehung, in der viel Arbeit steckt.
Dennoch ist dies eine Arbeit, die nicht von einem Moment auf den anderen endet, wie unsere tagtägliche Arbeit, sondern sie geht immer und immer weiter. Ständig lernen wir etwas Neues über uns, unseren Partner oder unsere Beziehung dazu. Äußere Einflüsse beeinflussen uns maßgebend und wir müssen uns als Paar ständig neu beweisen und an uns arbeiten, um das weitere Zusammenleben zu gewährleisten.
Aber genau hier kann es durch unseren tief verwurzelten Charakter, egal wie lange wir vielleicht schon zusammen sind, zum Bruch kommen. Das Thema auch hier: Selbstsabotage. Und die findet, wie auch bei den vorherigen Beispielen, mit dem gleichen Muster statt. Man wird vom Partner auf eine Eigenschaft, ein Benehmen oder eine Denkweise aufmerksam gemacht, die entweder zu Schwierigkeiten, Ungereimtheiten oder Unwohlsein führt und schafft es nicht (weigert sich), diese zu ändern, wodurch diese über längere Zeit die eigene Beziehung sabotiert.
Dies ist gerade bei unseren tiefsten und festsitzenden Charaktereigenschaften am schwersten. Gerade wenn es sich um Dinge handelt, die tief mit unserer Psyche oder einer Krankheit zusammenhängen, wird es umso schwieriger, in gewissen Dingen eine Besserung aufzuweisen, geschweige denn überhaupt eine ‘Verbesserung seines Ichs’ zuzulassen. Immerhin läuft man schon lange mit seinem eigenen ‘Ich’ so herum und sich dann plötzlich von einem Tag auf den anderen anzupassen, kann alles andere als leicht oder gewollt sein.
Man sollte bereit sein, sich mit der Beziehung zu verändern und nicht immer nur stur seine Linie halten
Viele würden, gerade wenn man bereits länger in einer Beziehung ist, solch eine Bitte sogar als persönlichen Angriff werten. Immerhin hat man sich so kennengelernt und man hätte doch wissen müssen, auf was man sich einlässt.
Ein Argument, das durchaus Sinn ergibt und auch fair ist, doch wie bereits gesagt, beeinflusst vieles unser Leben und manchmal merken wie gar nicht, wie Probleme im Privatleben, Probleme mit uns selbst oder Probleme mit unserem Job, gewisse Marotten oder negative Charaktereigenschaften umso mehr verstärken können.
Was für einen selbst oft als Selbstschutz gilt oder dazu dienen soll, wenigstens zu Hause noch irgendwie über irgendetwas die Kontrolle zu besitzen, kann unser gemeinsames Beziehungsleben unfassbar gefährden. Es wird nur umso schlimmer, wenn unsere bereits vorher negativen Eigenschaften sich dabei quasi weiterentwickeln. Aus unserem teilweise temperamentvollem und leicht aggressivem Verhalten unserem dämlichen Chef gegenüber, mit dem unser Partner gerade noch so umgehen konnte, wird plötzlich ein Aggressionsproblem, dass unser Lieblingsmensch dann repräsentativ ausbaden muss, was dieser, natürlich, nicht mehr so einfach tolerieren wird (und sollte).
Und dies schließt das zusätzliche Akquirieren von neuen problematischen Fähigkeiten noch lange nicht aus. Man muss kein Psychologe sein, um zu wissen, dass das eigene Unglück uns dazu konditionieren kann, unsere Verhaltensweisen nicht nur unbedingt zu verschlechtern, sondern auch noch, gerade wenn wir unser ‘Gesicht nicht verlieren wollen’ bzw. zugeben wollen/können, dass wir Probleme haben, noch weitere schlimme Marotten dazu erlernen, um unsere aktuelle Situation irgendwie zu kompensieren. Bis hin zu so etwas Fatalem wie Spielsucht oder einem Suchtproblem kann alles dabei sein.
Die Eigenschaften des Partners fallen nicht immer nur positiv auf
Auch wenn dies zum Glück meist nur Extrembeispiele sind, so sind sie ein reales Problem, dass eine klare Selbstsabotage der eigenen Beziehung darstellt. Auch wenn man für gewisse Dinge wie Krankheiten und psychisch-bedingte Verhaltensweisen am Ende nicht viel kann, so sollte man in einer Partnerschaft trotzdem den Partner, so wie seine Grenzen, schätzen. Gewisse, wenn auch krankheitsbedingte Verhaltensweisen zu besitzen, ist kein Freifahrtschein in einer Beziehung sich so zu benehmen, wie man möchte. Dies gilt auch für Menschen, die leider traumatische Erlebnisse durchmachen mussten oder eine Vergangenheit besitzen, die alles andere als rosig war.
Natürlich sind solche Laster alles andere als schwer und es gibt auch mehr als genug Menschen da draußen, mit genau solchen Problemen, die nicht einmal daran denken würden, ihre Verhaltensweisen als Ausrede zu benutzen, um die Rolle des dauerhaften Opferlammes zu spielen, aber genauso wie es gute Menschen gibt, gibt es auch immer schlechte. Wenn es Probleme gibt, sollte man, besonders wenn man den Partner des Öfteren verletzt oder ihm das Gefühl gibt, die eigene Existenz wäre wichtiger, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die gemeinsame Beziehung die Notbremse ziehen und sich professionelle Hilfe dazu holen.
Über einen simplen Putzfimmel, der bereits ausreichen kann, um den Liebsten in den Wahnsinn zu treiben, wenn keine gemeinsame Lösung deshalb gefunden wird, bis hin zu einer schweren depressiven Phase, kann alles dabei sein, was die Beziehung dauerhaft sabotieren kann. Niemals sollte man Schuld für das empfinden, was man ist.
Aber dies als Ausrede zu benutzen, nur um sich keine professionelle Hilfe zu suchen (oder überhaupt mit sich reden zu lassen), macht die Situation zu einer Schuldfrage, die der, der seinen Partner weiterhin absichtlich verletzt, definitiv verlieren wird.
Wenn ihr das also verhindern wollt, habt ihr nur eine einzige Wahl.
Kommunikation ist alles
Nur wenn ihr miteinander redet, das ansprecht, was euch stört, gemeinsam Lösungen für die Problematiken erarbeitet und euch gegenseitig helft, wertschätzt und respektiert, nur dann könnt ihr all diese Dinge hinter euch lassen und daran wachsen. Denn ohne Kommunikation kann quasi jedes noch so kleine Verhalten, jede so kleine Aussage und jede Charaktereigenschaft oder Marotte eure Beziehung dauerhaft sabotieren.
Gerade die Dinge, die beginnen, sich langsam einzuschleichen und die man zum Anfang nicht bemerkt, können hier zum größten Problem werden. Habt also immer ein Auge aufeinander und sprecht Dinge an, anstatt sie einfach zu schlucken und so weiterzumachen wie vorher. Denn ansonsten ändert sich gar nichts.
Eine Beziehung ist kein Zuckerschlecken und auch wenn es uns manchmal unangenehm sein kann, Dinge offen anzusprechen, so sind wir es unserem Partner, unserer Beziehung und vor allem uns selbst mehr als nur schuldig, diese Dinge aufzudecken und zu besprechen. Ansonsten wären wir nämlich nicht besser als eine Person, die absichtlich die Beziehung sabotiert, weil sie sich nicht verändern will.
Habt Mut zum Fehler machen. Dann und nur dann, wenn ihr eurem Partner offen gegenübertretet, euch aussprecht, füreinander da seid, Empathie zeigt und den Willen habt, auch manchmal etwas zu ändern, werden diese Sabotagefallen keinen Platz in euren nichtvorhandenen Kommunikationslöchern finden, um sich über einen längeren Zeitraum zwischen euch einzunisten.