Sex ist unglaublich wichtig in einer Beziehung.
So wichtig sogar, dass so ziemlich fast jede Beziehung, ohne Sex, gar nicht bestehen kann. Wissenschaftliche Studien belegen, dass für viele Leute Sex als Druckentlastung des Alltags gilt. Besonders für Männer, die tagtäglich hart arbeiten müssen. Neben der Druckentlastung ist Sex aber auch für viele andere Sachen wichtig. Mediziner wissen schon lange, dass der Beischlaf ebenfalls seine Wirkungen in der eigenen Gesundheit entfalten kann.
Es wurden sogar Studien durchgeführt, wo das seelische Befinden von Testpersonen anhand der letzten sexuellen Aktivitäten festgemacht werden konnte. War der Geschlechtsverkehr unbefriedigend oder hatte man in den letzten Wochen keinen Verkehr, stieg auch die Chance, dass es einem selbst nicht gut ging. Auch wenn es dazu noch keine offenkundige Ergebniskundgabe gibt, was allerdings an der Tabuisierung der Thematik in der Medizin liegt, so sind sich fast alle Mediziner einig.
Sex steigert die eigene Lebensqualität
Was kannst du also machen, wenn es genau bei solch einem wichtigen Thema zu Problemen in der Partnerschaft kommt? Die wohl offensichtlichste Lösung: Redet miteinander.
Wenn es im Schlafzimmer nicht läuft, solltet ihr dringend darüber sprechen, woran es liegen kann und wie es dazu kam. Ein einfaches ‘Ich habe einfach keine Lust mehr!‘, reicht hier als Begründung nicht aus und erzeugt nur noch mehr Frust. Findet gemeinsam heraus, wo genau das Problem liegt, bei wem und warum.
Dabei ist wichtig, dass keine Schuldzuweisungen gemacht werden! Denn ganz oft sind Personen auch aufgrund von äußerlichen Problematiken oder äußerem sowie vielleicht auch innerem Druck nicht in der Lage, sich sexuell zu entfalten. Ganz besonders gilt dies vor allem für kränklich vorbelastete Menschen oder Menschen mit physischen oder psychischen Problemen. Sie können sich nicht so einfach auf das hier und jetzt konzentrieren und sind mit den plötzlichen sexuellen Anfragen ihres Partner komplett überfordert, wenn sie gedanklich noch ganz wo anders sind.
Seit also aufgeschlossen eurem Partner gegenüber und verurteilt ihn nicht für sein aktuelles sexuelles Desinteresse. Auch wenn ihr euch z. B. verabredet habt und selbst enttäuscht seid. Dies kann nur eine einmalige Sache sein. Wenn man aber stetig hinter dem Partner steht und ihn für sein derzeitiges sexuelles Desinteresse verurteilt, kann diese stressige Woche, die dem Sex eigentlich im Wege steht, sich zu einem ganzen Monat ausbreiten. Denn das Problem ist dann nicht mehr die stressige Woche, die schon längst der Vergangenheit angehört, sondern der Partner, der Druck macht.
Kein Druck im Schlafzimmer
Achtet also darauf, keinen Druck im Schlafzimmer aufzubauen, denn dies ist der schlimmste Stimmungskiller überhaupt und wird garantiert nicht zum Ziel führen! Die größte Zeit solltet ihr lieber damit verbringen, darüber zu reden, was ihr euch im Bett wünscht. Noch besser, probiert vielleicht sogar etwas ganz Neues aus!
Verbindet dabei das Neue nicht mit den alten, vielleicht gescheiterten Versuchen, sondern geht gemeinsam darauf ein, holt euch zusammen Informationen und entdeckt mit eurem Partner zusammen tolle Phantasien. Manchmal braucht es nämlich einfach nur einen Tapetenwechsel.
Das Gute ist, selbst wenn ihr zwei keine neuen Ideen einbringen könnt, könnt ihr euch gemeinsam oder einzeln vor das gewünschte Gerät mit Internetverbindung setzen und Abertausende andere Leute werden euch mit Ideen überschütten. Informiert euch über das Thema, googelt ein paar ‘Kinks’, schaut Filme, lest Bücher, alles, was euch anspricht!
Hört euch an, was euer Partner mag. Zeigt euch anzügliche Texte, die euch ansprechen, schaut gemeinsam Pornos oder googelt einfach über das Thema. Überrascht euren Partner mit einer sexy Überraschung zu Hause. Ihr könnt natürlich, so weit dies möglich ist, auch gemeinsame Freunde um Rat fragen, da so ziemlich jeder schon einmal Probleme im Schlafzimmer hatte.
Was immer ihr macht, seid dabei aufgeschlossen eurem Partner gegenüber. Geht auf ihn und seine Wünsche ein und findet eine Lösung, von der ihr beide etwas habt. Und sollte dies, aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, redet auch darüber. Immerhin kommt es nicht selten vor, dass die Vorlieben sich auseinanderdriften. Dies passiert auch, wenn man bereits in einer Beziehung ist. Menschen ändern sich nunmal im Laufe der Zeit, auch wenn man in einer intakten und gut funktionierenden Partnerschaft steckt.
Aber auch das kann meist durch einige kreative Ideen gelöst werden. Probiert also aus und nehmt euch dabei selbst nicht zu ernst. Immerhin probiert ihr nur aus! Was ebenfalls helfen kann, ist komplette Offenheit. Einen gewissen Kick kann es geben, wenn man eine Liste an Vorlieben oder wünschen aufschreibt und sie mit seinem Partner teilt. Alleine schon das Aufschreiben, kann den Funken im Schlafzimmer wieder aufbrennen lassen.
Macht eine Kinky Liste
Dabei soll es keine Art von Arbeitsvertrag sein, sondern eher eine Ideen- und Wunschliste, an die man sich halten und die einem den Weg leiten kann, wenn man mal wieder feststeckt. Überlegt euch beide einige Sachen, die ihr euch im Schlafzimmer wünscht. Schreibt sie nieder und beratet euch, wie ihr die aufgeschriebenen Dinge erfüllen könnt und ob euch für den jeweils anderen Partner nicht noch Sachen einfallen.
Sexspielzeug? Ja oder nein? Wenn ja, was und wie oft?
Wie oft hättet ihr gerne Sex in der Woche und was könnt ihr machen, um diesen störungsfrei zu ermöglichen?
Was hilft euch zu entspannen, damit ihr überhaupt wieder Lust auf Sex bekommt?
Was wolltet ihr schon immer mal ausprobieren?
Was macht euch gegenseitig am Partner an?
Wollt ihr spezielle Klamotten tragen oder euch vorher verabreden?
Wie wäre es mit einem Rollenspiel?
Wollt ihr vielleicht auch mal vom Partner zu Hause überrascht werden?
Wollt ihr den ‘Dirty-Talk’-Index etwas upgraden?
Ihr könnt so ziemlich alles schriftlich festhalten und es eurem Partner so darlegen, wie ihr es euch wünscht. Anhand dieser Ideensammlung könnt ihr nun immer wieder einen Gedanken aufgreifen und diesen im Schlafzimmer, oder wo auch immer ihr Spaß haben wollt, ausführen.
Kommt aus der Reserve
Und denkt daran, es soll hier nicht um Zwang gehen, sondern um den gemeinsamen Ideenaustausch untereinander. Der gemeinsame Spaß soll wiedergefunden und neu entfacht werden. Solch eine Wunsch- und Ideensammlung bringt einen unweigerlich ins Reden und ins Nachdenken. Er lockt einen aus der Reserve und man kommt in die Situation, seine eigenen Interessen zu vertreten. Außerdem findet ihr so schnellstmöglich heraus, was euer Partner mag oder was nicht. Ihr könnt bei diesem Experiment also quasi gar nichts verkehrt machen, so lange ihr aktiv mitmacht!
Besonders für schüchternen Seelen unter euch ist dies eine perfekte Art und Weise, sich auszudrücken, ohne es laut aussprechen zu müssen …
Aber Achtung! Vergesst bei all diesen Sachen euren Partner nicht. Ihr müsst dieses Problem, auch wenn vielleicht nur einer sich nicht wohlfühlt, gemeinsam überstehen. Ein Solowunschkonzert ist hier also nicht wünschenswert, außer ihr wechselt euch ab. Denkt außerdem daran, dass eure Phantasien auch eure sind. Wenn euer Partner absolut nicht an diesen teilnehmen will, sollte man ihn dazu nicht zwingen, da dies die Angelegenheit nur noch verschlimmern wird.
Manipulation ist keine Option und sollte nicht geduldet werden! Außerdem solltet ihr besonders darauf achten, keine Grenzen zu überschreiten. Wenn ihr vorher etwas ausgemacht habt, was mitten drinnen einfach ignoriert wird, kann dies einen schlimmen Vertrauensbruch nach sich ziehen. Um also solche Problematiken zu vermeiden und auch Missverständnissen vorzubeugen, sprecht euch unbedingt vorher ab.
Wenn es bereits viel zu viele Probleme sind und ihr nicht mehr hinterherkommt, würde sogar eine Paartherapie Sinn ergeben. Nehmt euch bei dem Anflug einer sexuellen Flaute mehr Zeit für euch zwei. Nicht nur im Bett, sondern auch in der Freizeit. Lernt euch sexuell neu kennen, redet offen darüber und lernt abzuschalten, während ihr bei eurem Partner seid, um ihn und seine und deine Wünsche komplett wahrzunehmen.
Denn nur wenn ihr körperlich und seelisch anwesend seid, könnt ihr aufrichtig und ehrlich aufeinander zugehen und an euch gegenseitig wachsen. Auch im Bett.