Wie man sich als Beziehung verändert und weiterentwickelt

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Es ist nicht einmal unüblich.

Viele von uns fühlen sich beim Wiederholen von Mustern und Verhaltensweisen beruhigt oder sicher. Da kann es natürlich schon einmal überraschend sein, wenn sich etwas in der intimsten und intensivsten Beziehung unseres Lebens verändert. Die eigene Beziehung.

Leider sind Veränderungen unvermeidlich. Immerhin sind diese nicht immer nur intrinsisch, sondern auch extrinsisch bedingt. Also, selbst wenn man nichts ändern möchte, kann von außen eine Veränderung hervorgerufen werden.

Sei es ein erzwungener Umzug, eine neue Arbeitsstelle, das Ableben oder das Dazukommen eines wichtigen Menschen oder viele andere Dinge, die wir uns im Alltag manchmal gar nicht vorstellen können. All dies kann nicht nur unser Eigenleben, sondern auch die Menschen um uns herum beeinflussen. Eine Arbeitskollegin ist länger krank und du musst einspringen? Schon kann der übliche Freitag-Abend, den man immer mit seinem Partner verbracht hat, ausfallen und beeinflusst auch so indirekt ihn gleich mit.

Veränderungen kommen immer wieder vor

Veränderungen sind allgegenwärtig, auch wenn sie nicht endgültig sein müssen. Dennoch müssen wir uns damit abfinden, auch die, die ungern Veränderungen zulassen, dass wir diese niemals verhindern werden können, egal was wir machen! Und dabei reden wir noch nicht einmal über die Veränderungen, die Menschen an sich während ihrer persönlichen Entwicklung, die das ganze Leben über andauert, durchmachen.

Von daher ist das Einzige, was wir tun können, uns seelisch auf sie einzulassen und das Beste daraus zu machen, was uns möglich ist. Auch in einer Beziehung. Aber wie machen wir das?

Erst einmal sollte das Hauptaugenmerk darauf gelegt sein, dass wir Veränderungen nicht immer sofort als ‘schlecht’ ansehen sollten. Ein berühmtes Beispiel ist das Nachlassen des ‘Rosa-Roten-Brillen-Effekts’, wenn die Verliebtheitsphase, die anfangs der Beziehung so stark war, langsam nachlässt. Natürlich ist es ein merkwürdiges Gefühl, wenn einen plötzlich die Realität trifft und all die Sachen, die man vorher am Partner noch so niedlich fand, plötzlich als ‘nervig’ wahrnimmt.

Aber genau das ist auch gut so!

Genau wie bei uns selbst müssen wir mit unseren negativen Eigenschaften klarkommen. Wenn wir uns nicht mit den negativen Eigenschaften unserer besseren Hälfte auseinandersetzen, mit der ab jetzt regelmäßig Kontakt haben werden, dann wird man auf Dauer auch nicht zusammenleben können.

Wenn das Verliebtsein nachlässt

Beziehung bleiben nun einmal Arbeit! Es ist also sogar gut, dass wir die Verliebtheitsphase verlassen, da wir ab dahin nicht mehr von unseren Hormonen geblendet werden und unseren Partner wahrhaftig und wirklich kennenlernen können. Eine Phase, die leider viele Paare nicht überstehen, aber auch die Phase, in der man erkennt, ob man wirklich zusammen passt oder nicht.

Sie ist nötig.

Und was die Verliebtheit angeht, müsst ihr euch auch keine Sorgen machen! Die Phase wird zwar nie wieder so lange eintreten, aber dennoch immer mal wieder in eurer Beziehung vorkommen und euch erneut beflügeln. So gesehen ist dies also nicht einmal eine wirkliche Veränderung, sondern nur eine ‘Pause’ für eure Hormone.

Und genau diese Veränderungen werden sich durch eure Beziehung weiterhin ziehen. Euer Leben lang und abhängig von euch und euren Entscheidungen verändert sie sich ständig. Und das müsst ihr lernen zu akzeptieren. Es kann damit anfangen, wo ihr wohnt und was ihr im Leben erreichen wollt. Auch ob und wann ihr entscheidet zu heiraten oder Kinder zu bekommen. Besonders beim Thema Kinder, über dessen Zukunft ihr gemeinsam mit entscheiden müsst, könnt ihr gar keine Veränderungen in eurer Beziehung vermeiden.

Menschen ändern sich

Es ist immer etwas los und es ändern sich konstant Dinge, denen ihr einfach nicht aus dem Weg gehen könnt. Auch bei euch werden sich über die Jahre sicherlich Dinge verändern. Es heißt nicht umsonst, dass sich jeder Mensch alle sieben Jahre verändert. Und in sieben Jahren kann durchaus eine Menge passieren. Denkt dabei mal an euer eigenes Leben.

Sind eure Träume dieselben geblieben? Habt ihr eure Arbeitsstelle gewechselt? Hat sich etwas in eurer Familie oder im Freundeskreis verändert? Seid ihr immer noch mit XY zusammen? Habt ihr immer noch dieselbe Denkweise bezüglich einiger Thematiken?

Ich denke, dass man sagen kann, dass viele Dinge sich über die Jahre verändern. Man wird schlauer, lernt aus den Fehlern oder will sich selbst und sein Leben weiterentwickeln. Da kann es nicht selten vorkommen, dass der Partner von einem Tag auf dem nächsten eine Veränderung braucht. Und ihr vielleicht auch, wenn auch nur unterbewusst.

Sei es die Veränderung des Lebensstils, des Wohnraums, der Arbeit, der zukünftigen Wünsche und Träume oder noch viele weitere Sachen. Was wir damit sagen wollen, ist, das ist völlig normal. Der Mensch verändert sich mit der Zeit. Wir besitzen die verschiedensten Entwicklungsphasen, die wir zu verschiedenen Zeiten durchmachen. Ein nicht vermeidbarer Prozess, mit dem wir uns abfinden müssen. Hinzu kommt noch, dass auch unser Partner, Freunde, Familie und eigene Kinder davon nicht verschont bleiben werden.

Eine erneute, nicht beeinflussbare Veränderung. Deshalb muss der Mensch, mit dem ihr zusammen seid, allerdings noch lange kein anderer Mensch werden. Dies kann unter Umständen natürlich passieren, ist aber abhängig, auch vom Alter meist eher unwahrscheinlich, da Menschen, je älter sie werden, eher dazu tendieren, ihre Denkweisen nicht zu ändern.

Behaltet im Kopf: Dennoch ist es nicht unmöglich!

Arbeitet zusammen an euch

Richtig schwierig wird es allerdings, wenn die Ergebnisse der Veränderung oder das Tempo dahinter bei beiden Partnern nicht auf demselben Nenner treffen. Plötzlich möchte einer Kinder, der andere aber nicht. Dem einen Partner ist plötzlich nach einem Umzug dem anderen nicht. Der eine Partner spürt, dass das, was man vorher gemacht hat, völliger Blödsinn ist, während der andere Partner diese Erkenntnis einfach noch nicht erlangt hat oder einfach so einer völlig anderen Meinung ist.

Es kann gerade bei persönlichen Veränderungen zu vielerlei Reibereien kommen, gerade wenn dabei vorherige Verhaltensweisen oder gemeinsame Pläne mit einem Satz über den Haufen geworfen werden. Diese Dinge stellen für beide Parteien eine Herausforderung dar und natürlich muss auch hier, wie bei dem Nachlassen des ‘Rosa-Roten-Brillen-Effekts’ evaluiert werden, ob man so noch zusammen weitermachen kann. Eine berechtigte Frage, sollte die Kluft, aufgrund der persönlichen Veränderungen zwischen beiden Partnern, zu groß geworden sein.

Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass es kontraproduktiv sein kann, wenn man den Kopf zu früh in den Sand steckt. Denkt doch einmal an all eure Veränderungen, die ihr persönlich durchgemacht hat. Wie würde euer Leben verlaufen, wenn ihr euch immer noch so benehmen würdet wie mit fünf? Wenn ihr diese kindliche Unschuld noch hättet, die zwar manchmal echt das Seelenheil beruhigen kann, aber einen dafür auch in die größten Schwierigkeiten als Erwachsener bringen könnte.

Was wäre, wenn ihr gewisse Verhaltensweisen niemals abgelegt hättet? Wenn es diese miesen Momente in eurem Leben nicht gegeben hätte, an denen ihr gewachsen seid, so schwer es auch ist, sich das einzugestehen? Wie oft wären euch eure alten Fehler noch passiert?

Man könnte dies ewig weiterspinnen, aber am Ende kommt immer dasselbe heraus: So wie ihr jetzt seid, ist es gut so. Es ergibt keinen Sinn, sich an Vergangenes zu klammern, wenn das, was ihr braucht, um die Zukunft zu erleben, die Gegenwart ist. Die Erfahrungen und Veränderungen, die ihr gemacht habt, so schwer das auch vielleicht war, sind nun Erfahrungen, die euch begleiten und beschützen können.

Veränderungen sind nicht immer schlecht

Erfahrungen formen. Auch die, hervorgerufen von Veränderungen. Und wenn ihr mal ehrlich seid: Nicht jede davon war schlecht, oder? Oder würdet ihr gewisse Kontakte, Arbeitsstellen oder andere Dinge, von denen ihr inzwischen wisst, dass sie euch nicht gutgetan haben, immer noch gerne um euch herum haben? Sicherlich nicht.

Das war eine nötige und gute Veränderung. Und diese Veränderung hat euch ebenfalls verändert, wenn auch vielleicht nur unterbewusst. Ihr seid, sobald ihr morgens aufsteht, ihr selbst und das wird sich auch am Abend, wenn ihr ins Bett geht, nicht ändern. Allerdings könnt ihr bereits schon am Abend eine bessere Version von euch selbst sein. Ein Ziel, das definitiv erstrebenswert ist.

Aber ein Tag kann sehr lange und kompliziert sein. Genau wie eine Beziehung.

Dennoch bleibt das Bestreben, wie bei dir selbst, gleich, dass ihr zwei euch tagtäglich besser verstehen wollt und über euch herauswachsen möchtet. Ihr möchtet als Paar ‘Erfolg’ haben und zusammen bleiben. Und um das zu machen, braucht ihr sogar Meinungsverschiedenheiten und Veränderungen. Ich meine, wie willst du sonst lernen, was dir guttut, wenn du nicht mit dem konfrontiert wirst, was dir nicht gut tut?

Denk einmal darüber nach und beginne die Veränderungen in eurer Beziehung als Herausforderung zu sehen! Hab vielleicht sogar etwas Spaß an ihnen. Und wenn dir das nicht möglich ist, dann denk an deinen Partner und an die Dinge, die ihr alle schon überstanden habt. Denn wenn ihr es bis hier hingeschafft habt, werdet ihr euch durch eine simple Veränderung, die noch lange nicht endgültig sein muss und über die man diskutieren kann, sicherlich nicht so einfach unterkriegen lassen.

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