Wie mein seinen Partner bei Jobverlust unterstützen kann

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Manchmal kann es in der Beziehung wirklich schlecht laufen. Und damit meinen wir nicht einmal die zwischenmenschlichen Probleme, die immer wieder vorkommen können, sondern auch Dinge, die außerhalb des eigenen Kompetenzbereiches liegen.

Sprich, alles, was von Außen auf euch als Paar zu kommt.

Dies kann alles Mögliche sein. Durch einen Vermieterwechsel wird man gezwungen, die Wohnung zu wechseln, im nahen Umfeld gab es einen Trauerfall, der Arbeitgeber geht pleite, eine Umweltkatastrophe hält die Stadt in Atem und noch vieles mehr. Es gibt viele Dinge, die wir von Außen nicht beeinflussen können und die dennoch in unser alltägliches Leben einschneiden. Und mit denen muss man alleine oder als Paar klarkommen.

Dies kann auch ohne die immer mal wieder vorkommenden Meinungsverschiedenheiten in der Beziehung zur Belastung werden. Besonders, wenn es das unmittelbare Zusammenleben beeinflusst.

Einer dieser Vorfälle kann, wie die Überschrift dieses Artikels bereits verrät, der Verlust des Jobs sein. Dabei lassen wir erst einmal Außen vor, wie dies passiert sein kann. Ob es nun das Eigenverschulden war, ob der Arbeitgeber einen aufgrund eines wichtigen Grundes kündigen musste oder ob man selbst gegangen ist. Wenn plötzlich eine oder sogar die Haupteinnahmequelle wegfällt, bedeutet dies für Paare und besonders Familie einen massiven Druck.

Natürlich gibt es auch hier gewisse Auffanginstitutionen, die einem über die Runden helfen können, aber der Verlust des Jobs ist und bleibt im ersten Moment ein Schock. Die Frage ist nur, wie geht man mit solch einem Vorfall in einer Beziehung um? Wie kann man mit dem Partner am besten nach dem Jobverlust umgehen? Was sollte man vermeiden? Worauf sollte man achten?

Wie bereits erwähnt, gibt es mehrere Arten, auf der man seinen Job verlieren kann.

Durch Fehlverhalten zum Jobverlust

Ob das eigene Fehlverhalten zum Jobverlust beigetragen hat, welches in vielen Formen auftreten kann. Der Arbeitgeber wegen Insolvenz oder aufgrund von Kürzungen oder dergleichen Jobs streichen musste oder ob man selbst die Entscheidung traf, sich aufgrund eines bestimmten Grundes vom Arbeitgeber zu trennen. Das Ergebnis bleibt das Gleiche, man steht meist erst einmal ohne Geldquelle da.

Die Wege dorthin unterscheiden sich allerdings massiv, da abhängig davon, wie die Kündigung stattfand, die Personen um einen herum, besonders der Partner, reagieren. Ist der Job wegen Eigenverschulden verloren worden, kann dies besonders für Reibungen in Partnerschaft und Ehe sorgen. Noch schlimmer ist es, wenn es die einzige oder Haupteinnahmequelle war. Immerhin beruht das Prinzip einer Partnerschaft darauf, sich auf den anderen zu verlassen. Und dazu gehört neben all den ständigen zwischenmenschlichen Interaktionen auch das, was man außerhalb des eigenen zu Hause anstellt.

Man verlässt sich darauf, dass der Partner einkaufen geht, damit man etwas zu essen hat. Auch verlässt man sich darauf, dass der Partner sich um die Kinder kümmert. Genauso gehört die Verlässlichkeit im Job dazu. Als einzelne Person sind diese Aufgaben schwer zu Stämmen, genau deshalb ist es umso wichtiger, dass man sich bei Haushaltspflege, Kindererziehung und beim Geldverdienen aufeinander verlassen kann, wie auch immer diese Jobs aufgeteilt sind. Und gerade bei einer Kündigung durch Fehlverhalten wird genau dieses Vertrauen belastet.

Immerhin hat der Partner oder man selbst nicht die nötige Leistung erbracht, um den lebenswichtigen Job mit aller Kraft zu erhalten. Schlimmer noch, man hat sich so daneben benommen oder gegen offensichtliche Regeln verstoßen, dass dies zur Kündigung führte. Die wohl schlimmste Variante einer Kündigung, jedenfalls wenn es um das Vertrauen in der Beziehung geht. Schließlich entsteht so der Eindruck, dass der Regelverstoß oder das unangebrachte Benehmen höher im Ranking beim Gekündigten stand als die Partnerschaft/Familie, die auf das verdienende Geld angewiesen ist.

Man kann sich vom gekündigten Partner betrogen oder ausgenutzt fühlen. Besonders wenn man seine paarbezogenen Jobs immer gewissenhaft und mit größter Anstrengung vollzieht, da man weiß, die andere Partei verlässt sich auf einen. Dies kann, in jeder guten Beziehung, von einem Moment auf den nächsten nicht nur zu Geld-, sondern auch zu Vertrauensproblemen führen.

Aber auch, wenn der Partner aufgrund von Fehlverhalten gekündigt wurde, besteht immer noch die Möglichkeit, dass dies durch unfaire oder unmenschliche Situationen auf der Arbeit herbeigeführt wurde. Vielleicht gefällt dem neuen Chef die Arbeitsweise deines Partners nicht und er tut alles dafür, dass deinem Partner ein Fehler unterläuft, um mehr Profit und steigende Zahlen zu erreichen. Eine unrealistische, klingende, aber dennoch mögliche Gegebenheit im Alltag mancher Menschen. Meist muss es nicht einmal der oberste Chef sein, da reicht schon ein tyrannischer Abteilungsleiter, der einen aufgrund diverser Gründe auf den Kieker hat. Oder die Arbeitsbedingungen im Betrieb allgemein sind kaum auszuhalten, gesundheitbelastend und komplett an unrealistischen Maßstäben für die leicht zu ersetzenden Mitarbeiter gekoppelt. Eine Katastrophe. Besonders in Bezug auf die Familienkasse.

Dennoch richtet nicht über euren Partner, bevor ihr nicht die ganze Geschichte kennt. Denn im schlimmsten Fall wird euer Unverständnis und euer Entsetzen über den Vorfall zum zusätzlichen Ballast, den euer Partner bereits seit einer Ewigkeit aufgrund seines schweren Jobs mit sich herumschleppt. Fragt also nach, informiert euch und redet mit eurem Partner, wie die Kündigung zustande kam. Selbst wenn die Kündigung wirklich durch einen dummen Fehler oder aufgrund von unangebrachtem Benehmen entstanden ist, ist eine Konversation unausweichlich.

Nicht nur, um sich Luft zu machen bezüglich des eigenen Ärgers, sondern auch, weil nach solch einem Benehmen eine dringende Reflexion mit dem gekündigten Partner vonnöten ist, damit sich solch ein Fehler nicht noch einmal wiederholt. Auch hier, obwohl man sauer ist, gilt es, sich einander zu unterstützen und füreinander da zu sein. Zeigt eure Enttäuschung und teilt eure Gefühle mit, aber lasst eurem Partner nicht einfach am Boden liegen, sondern helft ihm wieder auf. Vielleicht wusste er es nicht besser, vielleicht war er mit der Situation überfordert, was immer der Grund des Fehlverhaltens war, klärt es und fangt zusammen von vorne an und helft euch gegenseitig in dieser schweren Zeit.

Solange der Partner oder man selbst nicht wegen einen menschenverachtenden Grund gekündigt wurde, der auch die eigene Beziehung massiv beeinflussen würde, wie z. B. ‘sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz‘ solltet ihr in der Lage sein, diese Problematik zu klären. Auch wenn man selbst vielleicht einige Zeit braucht, um das Misstrauen oder das Betrugsgefühl zu überwinden. Denn nur Vorwürfe machen wird eurem Partner nicht guttun.

Ganz im Gegenteil. Er wird sich noch mehr schämen, im schlimmsten Fall komplett dichtmachen, auch vor euch und gar nicht erst wieder versuchen, sich von diesem Vorfall zu erholen. Er könnte stagnieren, sich gar nicht erst eine neue Arbeit suchen oder sogar depressiv werden. Wählte also Worte und Methodik weise! Auch wenn ihr berechtigt wütend seid.

Aus heiterem Himmel kam die Kündigung

Die zweite Methode, unangekündigt gekündigt zu werden, ist wohl die hilfloseste und schockierende Variante. Wenn die Kündigung plötzlich und ohne Vorwarnung kommt, weil es im Job zu Kürzungen kommt oder der Betrieb pleite geht. Auch gehören plötzliche Kündigungen in der Probezeit gerade gen Ende dieser zur hiesigen Kategorie.

Man verlässt sich schließlich auf seinen Arbeitgeber und viel mehr noch auf Transparenz mit ihm und auch auf das eigene Einkommen. Wenn dies plötzlich wegfällt, kann es zu massivsten Problemen führen. Vor allem, da man gedanklich immer richtig gehandelt hat und dieses positive Verhalten, für das man vielleicht sogar noch gelobt wurde, nicht mit in diese Wertung fällt. Das heißt, man selbst oder der Partner hat sich immer angestrengt, muss aber aufgrund einer Gegebenheit, die vielleicht der Betrieb selbst nicht kontrollieren kann oder aufgrund eines Fehlers in der Chefetage selbst darunter leiden.

Sei es, dass in dem Bereich, in dem man arbeitet, Leute gehen müssen und man gehört einfach zu den Neusten und Unerfahrensten, weshalb man mit auf der Liste der gekürzten Jobs landet oder weil der Betrieb aufgrund betrieblicher Entscheidungen Insolvenz anmelden muss, obwohl man die eigene Arbeit immer gewissenhaft und ordentlich erledigt hat.

Solch ein Schock kann gerade bei Leuten, die länger für einen Betrieb arbeiten, sich festsetzen. Man fühlt sich betrogen, ausgenutzt, nicht wahrgenommen und ersetzlich. Im schlimmsten Fall gab es über die Problematiken im Betrieb vorher keine Auseinandersetzung/Kommunikation mit den Mitarbeitern und man steht ganz plötzlich vor vollendeten Tatsachen. Eine Sache, die sich vermeiden lässt, wenn man auf die Mitarbeiter zu geht und sie lange genug vorwarnt, damit sie sich einen neuen Job suchen können, aber eine Methodik, für die sich viele Betriebe auch einfach keine Zeit nehmen oder keinen Gedanken daran verschwenden.

In dieser Zeit kann es sehr stressig für die Familie werden. Nicht nur, weil man sich einen neuen Job suchen muss, sondern auch, weil der Gekündigte ein Gefühl des ‘Versagens‘ oder der ‘Wut‘ und ‘Unverständnis‘ mit sich herumtragen kann. Natürlich sind viele Leute auf dem Arbeitsmarkt ersetzbar, das ist die harte Realität, aber einfach so gekündigt zu werden, obwohl man seine Arbeit gut gemacht hat, kann ganz schön an die Psyche gehen.

In diesem Fall muss man sich nicht nur um den Übergang bis zum neuen Jobantritt kümmern oder die neue Jobsuche selbst, sondern auch um den gekündigten Partner. Kommuniziert untereinander, sprecht euch aus. Dies ist besonders wichtig, damit der Gekündigte sich nicht unterkriegen lässt oder stagniert. Macht euch gegenseitig Mut und unterstützt euch, auch wenn die Zeit alles andere als einfach sein wird. Wichtig ist nur, dass ihr zusammenarbeitet und euch immer wieder in Gedanken ruft, dass euer Partner oder ihr nichts dafür könnt. Es liegt bei solchen Dingen meist nie an der Person selbst, sondern an Gegebenheiten, die man nicht kontrollieren kann.

Wenn man sich für die Kündigung entscheidet

Die dritte Variante des Jobverlustes bezieht sich auf die eigene Kündigung. In diesem Fall, so viel sollte man im Voraus bereits klarstellen, sollte eine Kündigung nur erfolgen, wenn man bereits einen ‘Back-up-Plan‘, also genug Geld besitzt, um über die Runden zu kommen oder im besten Fall einen anderen Job in Aussicht hat. Denn nur so kann man gewährleisten, dass Partner und/oder Familie und damit im Endeffekt auch man selbst nicht unter dieser Entscheidung zu leiden hat. Auch sollten Dinge beachtet werden, wie viel Einkommen man im Gegensatz zum neuen Job verdient und was das für Folgen haben könnte, wenn es weniger werden sollte.

Warum will man überhaupt kündigen? Lohnt sich die Kündigung? Ist es ein persönliches Problem oder eines mit dem Arbeitgeber? Habe ich bereits alles versucht, um das Problem zu lösen? Will ich es überhaupt lösen? Was ist mir lieber? Den Stress auf der Arbeit weiter zu ertragen und dafür gut zu verdienen oder frei zu sein, dafür aber weniger Geld zur Verfügung zu haben?

Es gibt viele Dinge, mit denen man sich beschäftigen sollte, bevor man eine Kündigung einreicht, aber die wohl Wichtigste ist es mit dem Partner zu bereden. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Gerade in einer Beziehung, wo man sich auf den anderen verlassen muss. Es ist natürlich eine andere Sache, wenn ihr auf der Arbeit wirklich schlecht behandelt werdet und euer Partner dies ignoriert und trotzdem will, dass ihr den Job weiter macht. In diesem Fall solltet ihr wirklich an euch denken, aber dennoch, das seid ihr euch selbst schuldig, bereits einen Notfallplan zu haben, auf den ihr zurückgreifen könnt.

Allgemein muss klar sein, dass eine eigenständige Kündigung, ob nun durch euch selbst oder euren Partner, erst einmal nicht unbedingt schlecht sein muss. Es gibt gewisse Dinge, die man auf der Arbeit nicht tolerieren sollte. Sei es ein dauerhaftes, unfaires Benehmen von Kollegen oder Chefs, die einem das Leben schwer machen, rassistische oder sexuell bezogene Kommentare, aktives Mobbing, unmenschliche Arbeitsbedingungen und vieles mehr. Auch wenn eure Gesundheit gefährdet wird, sollte sofort die Notbremse gezogen werden. Wir mögen zwar in einer Leistungsgesellschaft leben, aber was bringt eurer Familie eure Leistung im Job, während man selbst daran langsam verkommt oder sogar krank werdet?

Auch wenn das Geld vorerst fehlen sollte, sobald es um die eigene Gesundheit oder einen der oben genannten Gründe geht, sollte man den Partner unterstützen, wenn dieser über eine Kündigung nachdenkt. Wenn es besonders schlimm ist, nutzt eure verbliebene Urlaubszeit, um euch schon einmal an Bewerbungen zu setzen und Vorstellungsgespräche wahrzunehmen oder lasst euch krankschreiben, wenn alleine beim Gedanken an die Arbeit euer Körper euch bereits mit psychosomatischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit, Migräne oder anderen Dingen konfrontiert. Dies sind Warnzeichen eures Körpers! Also ignoriert sie nicht. Ihr macht alles nur schlimmer.

Holt euch euren Partner dazu und redet über die Situation. Manchmal hilft es sich auch einfach den Frust von der Seele zu reden oder jemanden mit einer anderen Ansicht zu haben. Selbst wenn der Kündigungsgedanke aus einem simplen Grund entstand, wie dass ihr euch einfach umorientieren wollt, weil ihr nicht mehr glücklich in eurem Job seid oder eine Herausforderung sucht, dann bereitet euren Partner darauf vor und kommuniziert, wie wichtig euch das alles ist. Sprecht darüber, tauscht euch aus, helft euch gegenseitig in der Zeit oder sucht zusammen einen neuen Job im besten Fall, bevor ihr die Kündigung einreicht.

Auch wenn die Jobkündigung ein heikles Thema in der Beziehung ist, vor allem, da er immer mit dem Verlust einer wichtigen Geldquelle einherkommt, so sollte das Glück von euch oder eurem Partner noch weiter oben stehen. Selbst zu kündigen ist die wohl friedlichste und leicht zu planende Variante, weil ihr gezielt planen könnt, wann ihr geht und euch darauf sogar zusammen mit dem Partner vorbereiten könnt. Nutzt also diesen Luxus im Gegensatz zu den anderen Varianten und sorgt neben eurem eigenen Glück auch dafür, dass eure Familie bei dieser Entscheidung nicht auf der Strecke bleibt.

Kommunikation untereinander ist wichtig

Allgemein gesagt ist Kommunikation wie immer, unglaublich wichtig in der Partnerschaft. Abhängig davon, wie die Kündigung zustande gekommen ist, sollte man dem Partner nicht in den Rücken fallen, sondern ihn unterstützen und entgegenkommen. Für niemanden ist ein plötzlicher Jobverlust, ob nun Eigenverschulden oder nicht, angenehm und man braucht danach viel Energie und Selbstvertrauen, um wieder neu anzufangen.

Unterstützt euch also und besser noch, wenn ihr könnt, legt jeden Monat Geld für Notfälle bei Seite. So seit ihr, wenn solch ein Fall einmal eintritt, vorbereitet und müsst euch nicht auf das Arbeitsamt verlassen, bei dem erst umständlich Dokumente ausgefüllt und beantragt werden müssen und man im schlimmsten Fall gar keine Unterstützung erhält oder Eigenvermögen abgeben muss, um Hilfe zu erhalten. Auch wenn das System ‘Hartz IV‘ da ist, um euch im Notfall aufzufangen, setzt nicht darauf und provoziert eine Kündigung, da dies ein unschönes Erwachen geben könnte.

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